Ausg.Nr._06/2017
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Veredelung
wendung von nachwachsenden
Rohstoffen bieten Unternehmen
spezielle Kompaktverpackungen
an, die dabei unterstützen kön-
nen, unnötigenMüll zu vermeiden.
Besondere Verpackungslösungen
helfen zudem, Kosmetikreste zu
reduzieren, indem Tuben, Fla-
schen und Tiegel noch besser ge-
leert werden können.Vor allem bei
Naturkosmetika achten Markenin-
haber und Hersteller auf nachhal-
tige Verpackungskonzepte.
Sicherheit als Grundprinzip
Schutz steht bei sensiblen Pro-
dukten wie Kosmetika ganz oben
auf der Wichtigkeitsskala. Ähn-
lich wie im Pharma- und Lebens-
mittelbereich gelten auch hier
verschärfte
Hygienebedingun-
gen. Durch den Einsatz von Rei-
nigungsmitteln und -methoden
zur Desinfektion sind die Werk-
stoffe im Sterilbereich der Ver-
packungsmaschinen oft hohen
Belastungen ausgesetzt; gleich-
zeitig sollen sie möglichst keine
Angriffsfläche für Verunreinigun-
gen bieten.
Der Unterschied der Geschlechter
Mit den veränderten Pflegege-
wohnheiten der Männer hat sich
die Herrenkosmetik zu einem der
größten Wachstumsmärkte der
Körperpflegebranche entwickelt.
Einen ersten Boom erlebte das
Segment Anfang der 2000er Jah-
re, als die Kosmetikindustrie den
metrosexuellen Mann ins Ram-
penlicht rückte und die Verhei-
ßung des Herren, der sich nicht
nur rasiert, sondern auch Cremes,
Wässerchen und sogar Schminke
auf seine Haut aufträgt, zu zahl-
reichen eigenen Herrenkosme-
tiklinien führte. Siebzehn Jahre
später haben sich die Erwartun-
gen dahin gehend zwar reduziert,
aber gleichzeitig wurden aus
Nischenprodukten Umsatzbringer.
Einhergehend mit der männlichen
Zielgruppe für die Schönheits-
pflegeprodukte hat sich auch
die Verpackungswelt verändert.
Denn, was Frauen mögen, macht
Männer noch lange nicht an. Das
weiß auch Unternehmensberate-
rin Diane Jaffé, CEO bei der blues-
tone AG. Sie berät Unternehmen
zumThema Gender Marketing und
kennt sich mit den unterschiedli-
chen Erwartungen von Männern
und Frauen an Verpackungen
aus. Form, Größe, Material spie-
len eine genauso entscheidende
Rolle wie Oberflächenstrukturen,
Farben oder Ornamentik. „Frauen
fühlen sich häufig vom Gegenteil
dessen angesprochen, was Män-
nern gefällt“, erklärt Jaffé. Gerade,
eckig und kantig heißt maskulin;
runde Formen wirken eher weib-
lich. Das Potenzial des typologi-
sierten Verpackungsdesigns ha-
ben Markenunternehmen längst
schon erkannt und stimmen nicht
nur Marketing und Hülle gezielt
auf die Geschlechter ab, sondern
auch die Preise.
Die richtige Farbe
Doch Verpackungsfarben stehen
nicht ausschließlich im Kontext
der Geschlechter. Farben stei-
gern den Wiedererkennungsef-
fekt und unterstützen die Iden-
tifikation mit der Marke. Mehr
noch als Schriften werden Far-
ben von Konsumenten leichter
erkannt und bleiben länger im
Gedächtnis. Umso näher das Ma-
terial der Vorlage am Originalma-
terial ist, umso leichter fällt der
Vergleich. Und umso eher trifft
die Verpackung am Ende die Er-
wartungen des Käufers und wird
damit zur perfekten Markenbot-
schafterin.
Text & Bild:
Messe Düsseldorf GmbH
Messeplatz
Stockumer Kirchstraße 61
D- 40474 Düsseldorf
Autor: Melanie Streich,
freie Journalistin
Foto: Carlsberg