Ausg.Nr._06/2017
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Lebensmittelsektor
Kühlkette. Mithilfe intelligen-
ter Zeit-Temperatur-Indikatoren
können diese angezeigt werden,
meist als Farbveränderung.
Nachhaltigkeit als
Grund-disziplin
Die Ansprüche der Verbraucher
an
Lebensmittelverpackungen
sind hoch. Nicht nur Sicherheit
und Hygiene, sondern auch Nach-
haltigkeit gehört zu den Forde-
rungen an die Verpackungsbran-
che. In erster Linie verbinden die
Konsumenten mit Nachhaltigkeit
die Themen Recycling und Entsor-
gung. Der Ausbau von Pfand- und
Recyclingsystemen sowie nicht
zuletzt klare Vorgaben haben
dazu geführt, dass die Wieder-
verwertung von Verpackungen
in den vergangenen Jahren stark
zugenommen hat. Vor allem in
Europa wird vermehrt recycelt;
bis 2020 sollen alle EU-Staaten
die Hälfte ihres Müllaufkommens
verwerten.
Verpackt 4.0
Neben der Erwartungshaltung
der Verbraucher sieht sich die
Verpackungsindustrie auch er-
höhten Ansprüchen ihrer Kund-
schaft ausgesetzt. Auf Wünsche
nach mehr Flexibilität und Effi-
zienz reagiert die Branche unter
anderem mit einer intelligenten
und vernetzten Fabrik, in der
klassischer Maschinenbau mit
Sensoren, Software und Services
effizient verknüpft wird. Indus-
trie 4.0 ist längst zum Standard
in der Lebensmittelindustrie ge-
worden und ist eng mit der Kom-
ponentenindustrie
verknüpft,
die als Wegbereiter für den tech-
nologischen Fortschritt betrach-
tet werden kann. In der Sonder-
schau „components – special
trade fair by interpack“ werden
neben hochmoderner Antriebs-,
Steuer- und Sensortechnik auch
Produkte zur industriellen Bild-
verarbeitung, Handhabungstech-
nik, industrielle Software und
Kommunikation sowie komplette
Automatisierungssysteme
für
Verpackungsmaschinen vorge-
stellt.
Moderne Anlagen sind in der
Lage, nicht nur eigenständig
Informationen zu Prozess- und
Systemzuständen zu liefern,
sondern untereinander zu kom-
munizieren und Prozessabläufe
selbstständig zu korrigieren, wo
es notwendig ist. „Intelligente
Produkte steuern dann indivi-
duell den eigenen Produktions-
prozess. Mehr noch: Durch die
Kommunikation über die Wert-
schöpfungskette hinweg wird
der Lebenszyklus eines Produk-
tes lückenlos nachvollziehbar.
Völlig neue Geschäftsmodelle
sind möglich“, erläutert Hartmut
Rauen, Stellvertretender VDMA-
Hauptgeschäftsführer.
Verpackungen sind unverzicht-
bar für moderne Gesellschaften.
Dies gilt ganz besonders für Le-
bensmittel und wird vor allem
dort deutlich, wo sie fehlen – in
sich entwickelnden Ländern.
Oft verderben Nahrungsmittel
unter anderem durch mangel-
hafte oder fehlende Verpackung
für Transport und Lagerung,
bevor sie den Konsumenten
erreichen. In den Industriena-
tionen wiederum muss eine Ver-
packung nicht nur gut schützen,
sie muss zudem gut aussehen.
Und sie muss sich durchsetzen
in den überfüllten Regalen der
Supermärkte, denn die Mehr-
zahl der Kundschaft entscheidet
erst beim Einkauf, welches Pro-
dukt tatsächlich im Warenkorb
landet.
Text & Bild:
Messe Düsseldorf GmbH
Messeplatz
Stockumer Kirchstraße 61
D- 40474 Düsseldorf
Autor: Melanie Streich,
freie Journalistin
Foto: Sealpac