Tube + wire 2018: Fa 13 – Immer auf Draht: Anwenderbezogene Drahtforschung

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30.01.2018

Immer auf Draht: Anwenderbezogene Drahtforschung

Die Draht- und Kabelindustrie und die Fachmesse wire 2018

Draht ist etwas Besonderes. Kaum ein Produkt, so Prof. Dr.-Ing. Rudolf Kawalla vom Institut für Metallformung der TU Bergakademie Freiberg, ist so vielseitig und bietet ein derart breites Anwendungsspektrum.

Draht – und die daraus gefertigten Erzeugnisse wie Federn, Schrauben, Seile, Kabel – sind für technische Systeme unverzichtbar. Der technologische Fortschritt und die Aktivitäten auf dem Drahtsektor sind deshalb auch eng miteinander verbunden. Um mit der weiteren Entwicklung Schritt halten zu können, sind Draht, die daraus gefertigten Produkte und die Herstellungsprozesse Gegenstand ständiger Forschungsarbeit.

Dabei geht es zum einen darum, die physikalischen Eigenschaften eines Drahtes optimal auszunutzen, was sich wiederum vorteilhaft auf die daraus gefertigten Produkte auswirkt. Zum anderen werden die Prozesse mit Blick auf Produkteigenschaften und Kosteneinsparpotenziale optimiert. Vergleicht man beispielsweise wie Kupfer- oder Aluminiumdraht vor 50 Jahren gezogen wurde mit der heute üblichen Mehrdrahtziehtechnik, sieht man auf einen Blick, welch` beachtliche Fortschritte die Weiterentwicklung bereits erbracht hat.

Eine beispielhafte Einrichtung, die sich der Draht- und Federforschung widmet, ist das Fachgebiet (FG) Maschinenelemente der TU Ilmenau, dessen Forschungstradition bis in die frühen 1960er Jahre zurückreicht. Das FG arbeitet mit Industrieunternehmen zusammen und kooperiert dabei mit der Forschungsgruppe „Draht und Federn“ und dem ebenfalls in Ilmenau ansässigen Steinbeis-Transferzentrum (STZ) Federntechnik. Die Publikationsliste nennt eine Vielzahl an Untersuchungen über Federn und Federungssysteme.

Oft geht es auch um die rechnergestützte Konstruktion von Federn und, wie erwähnt, die Optimierung von Fertigungsabläufen. So wird in diesem Zusammenhang beispielsweise auch die automatisierte Drahtreinigung im Mehrfachdrahtzug erwähnt. Um Schraubenhersteller und deren Gemeinschaftsforschung kümmert sich das Institut für Werkstoffkunde der TU Darmstadt.

Ein weiteres Themenspektrum umfasst Prozessketten einschließlich Wärme- und Oberflächenbehandlung. Hier wird aufgezeigt, welche Möglichkeiten „Industrie 4.0“, die digitale Vernetzung von Produktentwicklung, Produktion, Logistik und Kunden, bei der Herstellung und Verarbeitung von Draht bietet. Mit dieser Thematik befasst sich das Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik in Chemnitz.

Ein Hilfsmittel zur Beschaffung von Informationen, beispielsweise über Patente, ist die „Suchmaschine zur Forschungslandschaft Draht in Deutschland“, die das in Iserlohn beheimatete netzwerkdraht betreibt und auf seiner Homepage zugänglich macht.

Auch die von der International Wire & Machinery Association (IWMA) organisierte und von anderen Verbänden der Draht- und Kabelbranche unterstützte CabWire World Conference bietet Gelegenheit, sich über aktuelle Schwerpunkte, Ergebnisse und Trends der Drahtforschung zu informieren. Der Kongress wurde im November 2017 zum achten Mal veranstaltet und in Düsseldorf ausgetragen.

Die Fachmesse wire 2018
Über den Stand der Fertigungstechnik und Trends in der Draht-Kabel- und der drahtverarbeitenden Industrie informiert alle zwei Jahre die internationale Branchenleitmesse wire, die seit 30 Jahren in Düsseldorf stattfindet. wire 2018 präsentiert vom 16. bis 20. April zusammen mit der Internatioalen Rohrfachmesse Tube 2018 technologische Innovationen aus den Bereichem der Draht- und Kabelindustrie sowie der Rohrindustrie.

Bild & Text: wire.de