08.11.2018
MEDICA 2018 und COMPAMED 2018: Bei ihren weltweiten Nr. 1-Messen laufen Anbieter und ihre Zulieferer zur Höchstform auf
Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft birgt enormes Potenzial
In der kommenden Woche ist wieder der Termin, den sich Entscheider aus allen Bereichen der internationalen Gesundheitswirtschaft wohl am dicksten markiert haben in ihren Jahres-Reisekalendern. Dann finden von Montag bis Donnerstag (12. – 15. November 2018) die weltgrößte Medizinmesse MEDICA und die COMPAMED als die internationale Leitmesse für die Zulieferer der Medizintechnik-Industrie in Düsseldorf statt. Zur MEDICA 2018 wird erneut die Marke von 5.000 Ausstellern geknackt (5.273/ 66 Nationen) und auch die COMPAMED 2018 erreicht ihren Top-Wert aus dem Vorjahr. Sie präsentiert sich so international wie nie zuvor mit 783 Ausstellern aus 40 Nationen. Die Hallen des Düsseldorfer Messegeländes sind damit komplett ausgelastet.
Keine andere Veranstaltung der Welt bietet einen vergleichbar umfassenden Überblick über die neuesten medizinischen Produkte, Services und Entwicklungen für eine moderne Behandlung in Arztpraxen und Kliniken wie die MEDICA – von Labortechnik über Physiotherapie und Orthopädietechnik, Bedarfs- und Verbrauchsartikeln bis hin zur Hightech-Medizin (Elektromedizin, Medizintechnik) und Health-IT.
„Die Besucher können bei uns aus dem Vollen schöpfen und bekommen zu den aktuellen Trends neben den unzähligen Aussteller-Neuheiten auch eine Vielfalt von rund 1.000 Vorträgen und Diskussionen mit Top-Speakern in den begleitenden Konferenzen und Foren geboten“, umreißt Horst Giesen, Global Portfolio Director Health & Medical Technologies der Messe Düsseldorf, eine zentrale Stärke der MEDICA und der COMPAMED. Dabei hat er einen Trend im Blick, der in diesem Jahr nahezu alle Angebotsbereiche, Konferenzen und Foren stark prägen wird: „Die digitale Transformation ist das Thema schlechthin, das weltweit die Gesundheitswirtschaft prägt und Prozesse sowie Geschäftsmodelle gleichermaßen nachhaltig ändern wird.“
Zu den Programm-Highlights der MEDICA, die diese dominante Entwicklung aufgreifen und für die verschiedenen Zielgruppen des Gesundheitswesen inhaltlich passend aufbereiten, zählen beispielsweise in Messehalle 15 das MEDICA HEALTH IT FORUM (zu Themen wie Big Data, Künstliche Intelligenz oder Cyber Securitiy), das MEDICA CONNECTED HEALTHCARE FORUM mit der MEDICA App COMPETITION (Hard- und Software-Lösungen für eine vernetzte und mobile Gesundheitsfürsorge) oder etwa auch die englischsprachige MEDICA MEDICINE & SPORTS CONFERENCE (im CCD Süd), die u. a. den Einsatz körpernah eingesetzter Applikationen und Wearables für das Vital-Monitoring thematisiert. Der parallele 41. Deutsche Krankenhaustag (im CCD Ost) widmet sich als Leitveranstaltung für das deutsche Klinikmanagement ebenfalls der Digitalisierung. Klinikverantwortliche erfahren von Experten, welche Strategien sie auf dem Weg in das Digitalzeitalter am besten anwenden und wie dabei Arzt und Patient optimal eingebunden werden können.
Studie zu „Gesundheit 4.0“: Deutschland muss schnell aufholen
Welches enorme Potenzial die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft bietet, findet Bestätigung durch eine zur MEDICA 2018 vorgestellten Studie, die die Messe Düsseldorf und der Industrieverband SPECTARIS von Roland Berger haben durchführen lassen. Durch innovative Anwendungen und Produkte u. a. in den Bereichen Vernetzung, Sensorik, Big Data, Künstliche Intelligenz oder auch in Bezug auf die elektronische Gesundheitskarte und effizientere Unternehmens- und Klinik-Prozesse könnten demnach allein bei den deutschen Medizintechnikherstellern bis zu 10.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Darüber hinaus ließen sich in den kommenden 10 Jahren mit neuen digitalen Produkten und Services bis zu 15 Milliarden Euro Umsatz erzielen. Das entspricht mehr als 30 Prozent der zur erwartenden gesamten Umsätze der deutschen Medizintechnik-Branche.
Die Studie „Gesundheit 4.0: Warum Deutschland Leitmarkt für die digitale Gesundheitswirtschaft und Medizintechnik werden muss und was jetzt zu tun ist“ verdeutlicht aber auch den dringenden Handlungsdruck und Aufholbedarf Deutschlands in Bezug auf die Digitalisierung. Demnach investieren nicht einmal ein Drittel der Medizintechnik-Anbieter und der Krankenhäuser mehr als 2,5 Prozent ihres Umsatzes in Digitalisierungsprojekte. Zwei Drittel der Befragten schätzen den Digitalisierungsgrad der deutschen Gesundheitswirtschaft als eher gering ein und nahezu alle wünschen sich mehr Engagement von der Politik diesbezüglich. Für die Studie wurden Entscheidungsträger aus mehr als 200 Unternehmen aller Größen befragt sowie u. a. aus der Gesundheitsversorgung und der Politik.
Kreative Startups sorgen für Impulse
Nicht in „Parkposition“, sondern bereits auf der Überholspur befinden sich im Hinblick auf die Digitalisierung des Healthcare-Bereichs viele innovative junge Unternehmen. Sie sind zahlreich bei der MEDICA vertreten, zum Beispiel beim MEDICA START-UP PARK (in Halle 15). Zu den thematisierten und gezeigten Produktneuheiten zählen hier u. a. ein Smartphone-Ophthalmoskop zur Netzhaut- und Augenuntersuchung bestehend aus einem Kamera-Aufsatz und einer App, ein neuartiges Verfahren für die Hautkrebsdiagnostik (ebenfalls bestehend aus einer Smartphone-Applikation) oder auch ein kompaktes, digitales Stethoskop. Dieses kommt ohne Kopfhörer aus und ist weniger für Ärzte, sondern zum Einsatz durch besorgte Eltern gedacht. Mit dem kompakten Stethoskop-Kopf können sie einen ersten Checkup der Atemwege ihres Kindes durchführen und die Daten an einen Arzt übermitteln. Je nach Ergebnis können sie sich den zeitaufwändigen Praxisbesuch dadurch ersparen.
Weitere Highlights des MEDICA-Rahmenprogramms sind die internationale DiMiMED Konferenz für Spezialisten aus dem Bereich der Wehr- und Katastrophenmedizin sowie die MEDICA PHYSIO CONFERENCE oder auch die MEDICA ACADEMY als Fortbildungsveranstaltung mit hohem Praxisbezug für Ärzte und medizinisches Fachpersonal.
Bundesgesundheitsminister Spahn kommt zur Eröffnung
Parallel zur MEDICA findet in diesem Jahr mit knapp 800 Ausstellern bereits zum 27. Mal die COMPAMED statt (in den Hallen 8a + 8b). Von Bauteilen und Komponenten wie beispielsweise Sensoren, Chips, Funkmodulen, Energie- oder Datenspeichern über Beschichtungstechnologien und Verpackungslösungen bis hin zur kompletten Auftragsfertigung reicht die Bandbreite an Produkten, Lösungen und Services, die bei der COMPAMED gezeigt und in zwei Fachforen thematisiert werden.
In den Vorjahren zählten MEDICA und COMPAMED zusammen regelmäßig zwischen 120.000 und 130.000 Fachbesucher, davon rund 60 Prozent nicht aus Deutschland. In diesem Jahr wird auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn unter den Besuchern sein. Er eröffnet am 12. November die MEDICA 2018 und den parallelen 41. Deutschen Krankenhaustag.
Öffnungszeiten MEDICA + COMPAMED 2018: 10 bis 18:00 Uhr
Bild & Text: medica.de