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Hidden Champions

Ausg.Nr._10/2017

Von wegen Hammer, Zange und Säge

S

o viel scheint jedem

klar zu sein: Werk-

zeugmacher

machen

Werkzeuge. Kaum einer weiß:

Diese Werkzeuge können ton-

nenschwere Hightech-Formen

sein, mit denen Kunststoff auf

einen tausendstel Millimeter

genau in jede erdenkliche Form

gespritzt wird oder mit denen

Blechteile gestanzt und umge-

formt werden. Werkzeug-, Mo-

dell- und Formenbauer sind die

Hidden Champions der Indu-

strie. Ihre Erzeugnisse führen

in der breiten Öffentlichkeit

ein Schattendasein. Doch ohne

sie wäre der perfekte Auftritt

der aufwendigen Serienpro-

dukte ihrer Kunden gar nicht

möglich.

Kleine und mittelständische Un-

ternehmen prägen die Werkzeug-

macher-Branche in Deutschland.

Und sie sind Weltmeister in Prä-

zision und Effizienz. Die Moul-

ding Expo (MEX) bei der Messe

Stuttgart gibt nun mit über 760

Ausstellern bereits das zweite

Mal der Branche das gebührende

Podium.

„Wir sitzen hier in Stuttgart mit-

ten in einem der weltweit agilsten

Automobil-Cluster und zudem

in einem der größten Märkte für

Konsumgüter in Europa“, sagte

Katrin Schütz, Staatssekretärin

des Ministeriums für Wirtschaft,

Arbeit und Wohnungsbau. „Des-

wegen gibt es in Süddeutsch-

land eine sehr hohe Dichte von

Werkzeug-, Modell- und Formen-

bau-Betrieben.“ Deren Markt er-

streckt sich jedoch weit über die

Landesgrenzen hinweg bis ins

europäische Ausland und darü-

ber hinaus. „Das ist typisch für

Baden-Württemberg“, so Schütz.

Jeder dritte Beschäftigte im Süd-

westen arbeitet schließlich direkt

oder indirekt für den Export.

Typisch für den Standort sei aber

auch, dass es gelungen ist, in

kürzester Zeit eine europäische

Leitmesse für den Werkzeug-,

Modell- und Formenbau zu eta-

blieren. Messe-Chef Ulrich Kro-

mer von Baerle: „Die erste MEX

2015 gehört in unserer 77-jäh-

rigen Messegeschichte zu den

erfolgreichsten Premieren.“ Die

dynamische Entwicklung der

Veranstaltung sei wichtig für die

Messe Stuttgart, die sich auf dem

hart umkämpften Messe-Markt

in Deutschland immer wieder be-

weisen will und auch muss. Die

Messe Stuttgart gehört immerhin

zu den am besten ausgelasteten

Messezentren in Deutschland.

Die zweite Moulding Expo vom

30. Mai bis zum 2. Juni wird diese

Entwicklung unterstützen. „Die

vier prall gefüllten Messetage

haben in diesem Jahr viel zu bie-

ten“, sagt Kromer. Das Rahmen-

programm mit Sonderausstellun-

gen zu Trendthemen, hochkarätig

besetzten Fachforen, Berufsin-

formationen für den potenziellen

Nachwuchs macht die MEX in

Stuttgart zu einem Netzwerk für

die ganze Branche. Kromer: „Hier

kann man sich bestens kennen-

lernen und austauschen.“

Aber auch die Faszination der

Berufe, die imWerkzeug-, Modell-

und Formenbau möglich sind,

werden erlebbar auf der Moulding

Expo. Hightech-Werkzeuge sind

in Aktion zu sehen, ein Messe-

Give-away – das Essbesteck „3-2-

eat!“ – wird beispielsweise live in

den Messe-Hallen spritzgegosse-

nen, ebenso wie das Lernbauteil

Polyman. Und der Messe-Besu-

cher bekommt auch Fräs- und

Erodiermaschinen zu sehen, mit

denen Metall erst hochpräzise be-

und verarbeitet werden kann. „All

das zeigt, dass es sich bei der von

Innovationen getriebenen Bran-

che nicht um die Fertigung von

Hammer, Zange und Co. dreht,

sondern um die Herstellung der

Produktionsmittel für die Artikel

unserer zukünftigen Welt – vom

Auto-Scheinwerfer über das Mo-

biltelefon bis hin zur künstlichen

Herzklappe“, sagt Kromer von

Baerle. Die Moulding Expo ist

also nicht nur für Fachbesucher

ein Muss, sondern auch für alle

anderen, die sich ein umfassen-

des Bild von einer der faszinie-

renden Branche machen wollen.

Wenn es im Werkzeug-, Modell- und Formenbau um Generative Fertigung geht, steht professionelle Qualität im Vordergrund.

Bildquelle: Messe Erfurt