Analytica + cearmitec 2018: Analytik-Trends: Digitalisierung, Schadstofferfassung und mehr

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13.03.2018

Analytik-Trends: Digitalisierung, Schadstofferfassung und mehr

Von der Materialprüfung bis zum Umweltmonitoring: Auf der analytica präsentieren Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus aller Welt ihre Neuentwicklungen. Der Blick auf die Schwerpunkte der internationalen Leitmesse für Labortechnik, Analytik und Biotechnologie, die von 10. bis 13. April auf dem Gelände der Messe München stattfindet, zeigt: Hier erleben die Fachbesucher technologische Innovationen sowie neueste Geräte und Branchentrends.

Susanne Grödl, Projektleiterin der analytica, zu den Trends der analytica 2018: „Die Innovationskraft der Branche ist ungebrochen. Und das ist gut so, denn ausgefeilte Analysenmethoden bilden die Basis für technologischen Fortschritt, in der Pharmaforschung ebenso wie in vielen anderen Bereichen. Dass die Hersteller von Analysen-, Bio- und Labortechnik diesen Ansprüchen gerecht werden, demonstrieren sie nirgendwo deutlicher als auf der analytica.“

Den Megatrend Digitalisierung greift die analytica 2018 etwa in vielfältiger Form auf: Ob neue Werkzeuge zur Auswertung von Big Data oder vernetzte Geräte, die sich per App steuern lassen: Die digitale Transformation beflügelt alle analytischen Disziplinen vom industriellen Prozessmonitoring bis zur Lebensmittel- und Umweltüberwachung. Neben den bewährten Foren Biotech und Laboratory & Analysis gibt es jetzt das Forum Digitale Transformation mit anwendungsnahen Expertenvorträgen und Diskussionsrunden. Der Umgang mit steigenden Probendurchsätzen und der stetig anschwellenden Datenflut zieht sich zudem als roter Faden durch das Programm der analytica conference.

Material- und Prozessanalytik: Imaging im Aufwind
Der Trend zu Geräten, die verschiedene Messmethoden vereinen, hält ebenfalls an. Vor allem das Raman-Imaging befindet sich weiter im Aufwind. Aussteller wie WITec und Jasco kombinieren die chemische Analyse per Raman-Spektroskopie mit optischen Informationen aus der Mikroskopie.

Raman-Analysatoren spielen in der industriellen Material- und Qualitätskontrolle eine immer wichtigere Rolle, da sie zerstörungsfrei arbeiten. Ein Raman-Spektrometer von B&W Tek analysiert Materialien sogar durch Verpackungen hindurch. Renishaw wiederum hat ein Gerät speziell für die Pharmaindustrie entwickelt: Es kombiniert die Untersuchung der Oberflächenbeschaffenheit mit der chemischen Analyse und macht so die Verteilung von Wirkstoffen und anderen Partikeln in einer Tablette sichtbar. Die Methode eignet sich für die Qualitätskontrolle ebenso wie für die Entwicklung der optimalen Formulierung von Medikamenten.

Für die berührungslose industrielle Prozess- und Qualitätskontrolle bietet sich ferner die noch relativ junge Terahertz-Technik an, die Strahlung im Frequenzbereich zwischen Mikrowellen und infrarotem Licht nutzt. Terahertz-Licht ist viel energieärmer als Röntgenstrahlen und daher nicht gesundheitsschädlich. Dennoch durchdringt es viele nichtmetallische Verpackungsmaterialien. Auf der analytica zeigt TOPTICA Photonics ein Terahertz-System, das Objekte auf schnell bewegten Förderbändern durchleuchtet. So lässt sich unter anderem das Fehlen von Beipackzetteln in Arzneiverpackungen erkennen.

Neue Schadstoffe erfassen
Unbekannte Schadstoffe aufspüren statt nur bereits regulierte Substanzen messen: Dieses Ziel verfolgen Lebensmittel- und Umweltanalytiker immer stärker. Auf der analytica finden sie die komplette Ausstattung für die sogenannte Non-Target-Analytik und das Suspect-Screening – angefangen bei Zubehör und Geräten für Bioassays, mit denen sich umwelt- und gesundheitsschädliche Wirkungen abschätzen lassen, bis zu hochauflösenden Massenspektrometern für die Identifikation von unbekannten Stoffen.

Ein Beispiel für Chemikalien, die sowohl in der Lebensmittel- als auch in der Umweltanalytik aktuell viel Aufmerksamkeit erregen, sind poly- und perfluorierte Verbindungen. Sie kommen in Einmal-Kaffeebechern ebenso vor wie in Feuerlöschmitteln und vielen anderen Produkten. Ihre Messung ist eine Herausforderung, da es für die meisten Vertreter dieser großen Stoffklasse noch keine Referenzstandards gibt. Aussteller a1-environsciences koppelt daher einen Hochtemperaturaufschluss an die Ionenchromatographie und bestimmt organische Fluorverbindungen als Summenparameter. Über weitere Methoden für die Analytik von fluorierten Substanzen informiert die analytica conference in einer eigenen Session.

Cannabis-Analytik, Neutronen-Imaging und mehr
Die oben genannten Neuheiten zeigen nur einen kleinen Ausschnitt aus dem weiten Spektrum der analytica. Beim Gang durch die Hallen trifft man auf Lösungen für analytische Herausforderungen jeglicher Art. Für Drogenanalytiker hat Shimadzu einen Cannabis-Analyzer entwickelt, für Biowissenschaftler präsentiert Thermo Fisher Scientific ein Orbitrap-GC-MS-System mit zugehöriger Metabolomics-Bibliothek und für Materialforscher sowie Archäologen dürfte der Neutronen-Imager am Stand von Photonis interessant sein.

Bild & Text: analytica.de