Ausg.Nr._20/2017
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Bauteilfertigung
Kombination
unterschiedlicher
Verfahrensansätze habe ich mir
die jeweiligen Vorteile der An-
sätze auf die Einflussfaktoren
der Haftung zunutze machen und
gleichzeitig deren Nachteile kom-
pensieren können«, erklärt der
Physiker. Zunächst wird der Ober-
fläche des Hartmetalls bei hohen
Temperaturen Kohlenstoff entzo-
gen, wodurch es zur Bildung der
sogenannten eta-Phase kommt.
Eine erneute Anreicherung mit
Kohlenstoff führt dazu, dass das
unerwünschte Cobalt in der Rand-
zone des Werkstoffs größtenteils
verdampft. Gleichzeitig lässt
sich die Oberfläche hinsichtlich
Struktur, Härte und Risszähig-
keit positiv beeinflussen. Der
Prozess kann dabei so gesteuert
werden, dass die zuvor erzeugte
eta-Phase weiterhin in den Korn-
grenzen unterhalb der Oberfläche
verbleibt, um im anschließenden
Behandlungsschritt eine Um-
wandlung zu Cobaltwolframat zu
bewirken. Dieses hat sich als ge-
eignet erwiesen, um das Cobalt
an Ort und Stelle zu stabilisieren
und seine nachträgliche Diffusi-
on zu hemmen. Dennoch lässt
sich eine Benetzung der Ober-
fläche mit einem hauchdünnen
Cobaltfilm nicht verhindern. Mee
ergänzte darum das Verfahren um
einen weiteren Prozessschritt, bei
dem eine siliziumbasierte Zwi-
schenschicht aufgebracht wird,
die das Cobalt endgültig von der
Diamantschicht fernhält.
Das Verfahren, das im Rahmen
des Projekts »DiaWerk« von
der Baden-Württemberg Stiftung
gGmbH gefördert wird, ist inzwi-
schen zum Patent angemeldet und
vonMeeinseinerDissertation»Mi-
krowellenplasmagestützte Prozes-
sentwicklung zur Herstellung von
Funktionsgradientenhartmetallen
für die CVD-Diamantbeschich-
tung« ausführlich dargelegt. Für
diese Dissertation erhielt Dr. Ma-
nuel Mee den mit 3000 Euro do-
tierten
Werkstoffmechanikpreis
2017 des Automobilzulieferers
KSPG AG. Die Auszeichnung ver-
leiht das Preiskomitee des Kurato-
riums des Fraunhofer IWM jährlich
als Nachwuchspreis für hervorra-
gende wissenschaftliche Leistun-
gen auf dem Gebiet der Werkstoff-
mechanik.
Text & Bild: Fraunhofer-Institut
für Werkstoffmechanik IWM
Wöhlerstraße 11
D-79108 Freiburg
Den mit 3000 Euro dotierten Werkstoffmechanikpreis 2017 der KSPG
Automotive erhielt Dr. Manuel Mee für seine Dissertation: v.l.n.r.
Prof. Dr. Peter Gumbsch, Institutsleiter des Fraunhofer IWM, Dr. Frank
Schweizer und Dr. Maria Baiker, beide Nominierte des Preises,
Preisgewinner Dr. Manuel Mee und Kuratoriumsvorsitzender Dr. Jürgen
Kirschner, Robert Bosch GmbH.
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