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Ausg.Nr._20/2017

11

Bauteilfertigung

Kombination

unterschiedlicher

Verfahrensansätze habe ich mir

die jeweiligen Vorteile der An-

sätze auf die Einflussfaktoren

der Haftung zunutze machen und

gleichzeitig deren Nachteile kom-

pensieren können«, erklärt der

Physiker. Zunächst wird der Ober-

fläche des Hartmetalls bei hohen

Temperaturen Kohlenstoff entzo-

gen, wodurch es zur Bildung der

sogenannten eta-Phase kommt.

Eine erneute Anreicherung mit

Kohlenstoff führt dazu, dass das

unerwünschte Cobalt in der Rand-

zone des Werkstoffs größtenteils

verdampft. Gleichzeitig lässt

sich die Oberfläche hinsichtlich

Struktur, Härte und Risszähig-

keit positiv beeinflussen. Der

Prozess kann dabei so gesteuert

werden, dass die zuvor erzeugte

eta-Phase weiterhin in den Korn-

grenzen unterhalb der Oberfläche

verbleibt, um im anschließenden

Behandlungsschritt eine Um-

wandlung zu Cobaltwolframat zu

bewirken. Dieses hat sich als ge-

eignet erwiesen, um das Cobalt

an Ort und Stelle zu stabilisieren

und seine nachträgliche Diffusi-

on zu hemmen. Dennoch lässt

sich eine Benetzung der Ober-

fläche mit einem hauchdünnen

Cobaltfilm nicht verhindern. Mee

ergänzte darum das Verfahren um

einen weiteren Prozessschritt, bei

dem eine siliziumbasierte Zwi-

schenschicht aufgebracht wird,

die das Cobalt endgültig von der

Diamantschicht fernhält.

Das Verfahren, das im Rahmen

des Projekts »DiaWerk« von

der Baden-Württemberg Stiftung

gGmbH gefördert wird, ist inzwi-

schen zum Patent angemeldet und

vonMeeinseinerDissertation»Mi-

krowellenplasmagestützte Prozes-

sentwicklung zur Herstellung von

Funktionsgradientenhartmetallen

für die CVD-Diamantbeschich-

tung« ausführlich dargelegt. Für

diese Dissertation erhielt Dr. Ma-

nuel Mee den mit 3000 Euro do-

tierten

Werkstoffmechanikpreis

2017 des Automobilzulieferers

KSPG AG. Die Auszeichnung ver-

leiht das Preiskomitee des Kurato-

riums des Fraunhofer IWM jährlich

als Nachwuchspreis für hervorra-

gende wissenschaftliche Leistun-

gen auf dem Gebiet der Werkstoff-

mechanik.

Text & Bild: Fraunhofer-Institut

für Werkstoffmechanik IWM

Wöhlerstraße 11

D-79108 Freiburg

Den mit 3000 Euro dotierten Werkstoffmechanikpreis 2017 der KSPG

Automotive erhielt Dr. Manuel Mee für seine Dissertation: v.l.n.r.

Prof. Dr. Peter Gumbsch, Institutsleiter des Fraunhofer IWM, Dr. Frank

Schweizer und Dr. Maria Baiker, beide Nominierte des Preises,

Preisgewinner Dr. Manuel Mee und Kuratoriumsvorsitzender Dr. Jürgen

Kirschner, Robert Bosch GmbH.

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