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Ausg.Nr._20/2017

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Schneidwerkzeuge

»Um in diesem Punkt weiterzu-

kommen, wollten wir präziser

verstehen, wie genau die Rei-

bung von der Wassermenge ab-

hängt«, sagt Prof. Dr. Moseler,

Leiter der Gruppe Multiskalen-

modellierung und Tribosimulati-

on am Fraunhofer IWM. Deshalb

führte er gemeinsam mit seinen

Kollegen Dr. Takuya Kuwahara

und Dr. Gianpietro Moras groß-

skalige Quantenmolekulardyna-

mikrechnungen mit wasserge-

schmierten Diamantoberflächen

durch. Um die Reibungsmecha-

nismen exakt nachvollziehen zu

können, wurden unterschiedli-

che Mengen von Wassermolekü-

len zugegeben.

Simulation

zeigt vier unterschiedliche

Reibungsmechanismen

Die Simulation führte zu über-

raschenden Ergebnissen. Der

erste Durchgang mit sehr we-

nigen

Wassermolekülen

be-

stätigte die bereits bekannten

Bindungen zwischen den Reib-

partnern, auch Kaltverschwei-

ßung genannt, die zu starker

Reibung führt. Dabei kommt

es auch zur Amorphisierung

von Kohlenstoff, also der Auflö-

sung der kristallinen Struktur

an der Oberfläche. Eine weitere

Simulation mit etwas mehr Was-

ser zeigte bereits einen neuen

Fall. Hier verbanden sich die

Oberflächen der Reibpartner

über Äthergruppen. Diese Form

der Kaltverschweißung führt

ebenfalls zu hoher Reibung,

es tritt aber keine Amorphi-

sierung auf. Simulationen mit

ausreichend Wasser bestätig-

te die ebenfalls bekannte Ab-

sättigung der Oberflächen mit

Wasserstoff und Hydroxylgrup-

pen. Die Forscher konnten in

ihrer Simulation aber noch ei-

nen weiteren bislang vollkom-

men unbekannten Reibungsfall

ausmachen. »Bei der Zugabe

von wenigen Wassermolekülen

kam es bei einem der Reibpart-

ner zu einer Aromatisierung der

Oberflächenstruktur in Form der

Pandey-Rekonstruktion«, erklärt

Gianpietro Moras, »das heißt

durch eine ringförmige Anord-

nung

der

Kohlenstoffatome

passiviert sich die Diamantober-

fläche selbst.« Der andere Reib-

partner sättigt in diesem Fall

seine Oberfläche mit Wasserstoff

und Hydroxylgruppen. Folge ist

ebenfalls ein sehr kleiner Rei-

bungskoeffizient.

Die Ergebnisse sind auf

andere Materialien übertragbar

Die Pandey-Rekonstruktion kann

als Schritt hin zu einer vollstän-

digen Rekonstruktion der Ober-

flächen betrachtet werden. »In

der Simulation konnten wir in

weitergehenden Schritten se-

hen, dass sich in der Ringstruk-

tur Graphenkuppeln bilden, die

die Reibung weiter reduzieren«,

so Moseler. In weiteren Schrit-

ten soll untersucht werden, wie

die Aromatisierung gezielt for-

ciert werden kann, beispiels-

weise durch eine Dotierung der

Diamantoberfläche. »Wichtig ist

zudem, dass sich ein Großteil

unserer Ergebnisse auch auf an-

dere wasserspaltende Materi-

alien übertragen lassen, wobei

aromatische Passivierung eine

Spezialität des Kohlenstoffs

ist.«, ergänzt Moras. Daher ge-

hen die Forscher davon aus, dass

auch bei amorphen Kohlenstoff-

oberflächen eine aromatische

Umstrukturierung möglich ist.

Text & Bild:

Fraunhofer-Institut für

Werkstoffmechanik IWMW

Wöhlerstraße 11

D-79108 Freiburg

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