Table of Contents Table of Contents
Previous Page  14 / 36 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 14 / 36 Next Page
Page Background

14

Ausg.Nr._06/2017

Kunststoffverpackungen

D

ie deutschen Hersteller

von

Kunststoffverpac-

kungen begrüßen grund-

sätzlich die Unterstützung der

Ellen MacArthur-Initiative durch

40 namhafte Unternehmen,

auch aus der Konsumgüter- und

Kunststoffindustrie, im Rahmen

des Weltwirtschaftsgipfels in

Davos. Die Initiative setzt sich

für eine globale Kreislaufwirt-

schaft bei Kunststoffen ein, um

die Abfallmengen an Land und

im Meer deutlich zu reduzieren.

Unter anderem sollen 50 Prozent

der Kunststoffverpackungen welt-

weit recycelt werden.

Diese Forderung der Ellen MacAr-

thur-Initiative wird in Deutschland

schon heute durch ein flächen-

deckendes Entsorgungs- und

Verwertungssystem erfüllt. Jeder

Bürger hat die Möglichkeit, seine

gebrauchten

Kunststoffverpa-

ckungen über den Gelben Sack

ordentlich zu entsorgen. Zusätz-

lich existiert schon seit Jahren im

Handel ein eigenständiges Rück-

nahmesystem für PET-Flaschen,

das gleichzeitig durch diese sor-

tenreine Sammlung eine sehr

hohe Recyclingqualität garantiert.

„Dass in Deutschland in diesem

Zusammenhang teilweise immer

noch von „Plastikabfällen“ ge-

sprochen wird, ist eine Täuschung

des Verbrauchers“, stellt IK-Haupt-

geschäftsführer Ulf Kelterborn

hierzu fest, „vielmehr werden die

recycelten Kunststoffverpackun-

gen wieder in den Produktkreis-

lauf zurückgeführt und schonen

damit Ressourcen“.

Dagegen sieht der Verband in

anderen Teilen der Welt großen

Handlungsbedarf bei der Entwick-

lung wirksamer Entsorgungs- und

Recyclingsysteme. Insbesondere

die Schwellenländer in Asien sind

zurzeit noch Hauptverursacher

der weltweiten Meeresverschmut-

zung. Eine Unterstützung durch

die Ellen MacArthur-Initiative und

ihre Mitglieder ist deshalb in die-

sen Ländern besonders notwen-

dig. Die deutschen Kunststoffver-

packungshersteller

engagieren

sich schon seit geraumer Zeit unter

Federführung des Dachverbandes

GKV in Indien und unterstützen

dort den Aufbau von Rücknahme-

und Verwertungssystemen.

Bei der ökologischen Bewertung

einer Verpackung ist neben dem

Recycling der Produktschutz we-

sentlich. Kunststoffverpackungen

schützen Produkte besonders

gut und haben damit auch einen

hohen ökologischen und ökono-

mischen Nutzen. Allein die Sauer-

stoffbarriere bei Kunststoffverpa-

ckungen verlängert die Haltbarkeit

vieler Lebensmittel erheblich.

Immer noch verderben jedes Jahr

weltweit ca. 1,2 Milliarden Ton-

nen Nahrungsmittel, vorrangig in

Schwellenländern, auch weil ge-

eignete Verpackungen nicht zum

Einsatz kommen.

Eine

gute

Recyclingfähigkeit

bei gleichzeitig optimalem Pro-

duktschutz ist deshalb ein zu-

kunftsorientiertes Kriterium für

Verpackungen. Die IK hat hierzu

schon 2014 den „Runden Tisch

Eco Design“ gegründet, dem unter

anderem auch Konsumgüter- und

Handelsunternehmen angehören.

Diese IK-Initiative entwickelt Kri-

terien für ein verbessertes Eco-De-

sign von Kunststoffverpackungen.

Die entsprechenden Erkenntnisse

sollen auch Organisationen wie

der Ellen MacArthur-Initiative zur

Verfügung gestellt werden.

Text: IK Industrievereinigung

Kunststoffverpackungen e.V.

Kaiser-Friedrich-Promenade 43

D-61348 Bad Homburg

Initiative für bessere Kreislaufwirtschaft

IK kritisch gegenüber oxo-abbaubaren Kunststoffen

D

ie IK Industrievereini-

gung Kunststoffverpac-

kungen e. V. positioniert

sich kritisch gegenüber oxo-ab-

baubaren Kunststoffen mit der

Publikation „Frequently Asked

Questions (FAQs) zu oxo-abbau-

baren Kunststoffen“.

Hintergrund für die Veröffentli-

chung sind neben Medienberich-

ten zahlreiche Anfragen aus dem

Kreis der IK-Mitgliedsunterneh-

men sowie von Kunden der Kunst-

stoffverpackungsbranche.

Das

Thema ist auch international von

Bedeutung, da es beispielsweise

in Frankreich bereits ein gesetz-

liches Verbot „oxo-abbaubarer“

Kunststoffe gibt. Die IK beab-

sichtigt eine Versachlichung der

Diskussion durch die Darstellung

der wesentlichen Fakten. So wird

in den FAQs darauf hingewiesen,

dass „oxo-abbaubare Kunststof-

fe“ die Anforderungen an eine

vollständige biologische Abbau-

barkeit nicht erfüllen. Aus Sicht

des IK-Arbeitskreises Bioplastics

sind die Bezeichnungen „oxo-frag-

mentierbare“ oder „thermo-„ oder

„photo-fragmentierbare

Kunst-

stoffe“ zutreffender, da es sich

hierbei nicht um einen vollstän-

digen Abbau, sondern um eine

Fragmentierung der Kunststoffe

zu sichtbaren oder unsichtbaren

Kunststoffstückchen handelt.

Darüber hinaus macht die IK da-

rauf aufmerksam, dass die Frag-

mentierung von Produkten aus

„oxo-abbaubaren Kunststoffen“

das aktuelle Problem des Eintrags

von „Microplastics“ in Gewäs-

ser und Meere verschärfen kann.

Auch wird das Recycling durch

„oxo-abbaubare“ Kunststoffe be-

einträchtigt.

Die FAQs wurden im IK-Arbeits-

kreis Bioplastics entwickelt, der

sich grundsätzlich mit allen Fra-

gen rund um das Thema Verpa-

ckungen und Folien aus Bioplas-

tics befasst. Sie können die FAQs

unter www.kunststoffverpackun-

gen.de in der Rubrik Publikatio-

nen herunterladen.