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Ausg.Nr._05/2017
Referenzarchitekturmodell
D
aten mit Geschäfts-
partnern gemeinsam
nutzen und austau-
schen – für Unternehmen ist
das ein heikles Thema. Sie
fürchten, die Kontrolle über
ihre eigenen Daten zu verlie-
ren. Das könnte sich schon bald
ändern. Mit dem Industrial
Data Space können Unterneh-
men Daten austauschen und
gleichzeitig bestimmen, wer
die Daten zu welchem Zweck
nutzen darf. Die Fraunhofer-
Gesellschaft stellt hierfür das
Referenzarchitekturmodell
auf der Hannover Messe vor.
Es bildet die Grundlage für
viele neue, datenzentrierte
Geschäftsmodelle.
Unternehmen verdienen ihr
Geld mit Produkten, Dienstleis-
tungen oder Lösungen. Daten
sind oftmals nur einNeben- oder
Abfallprodukt im Geschäfts-
alltag. Was so logisch und ver-
traut klingt, stimmt heute nicht
mehr. Denn der Megatrend Di-
gitale Transformation verändert
nicht nur die Geschäftsprozes-
se, sondern auch die Rolle, die
Daten im Unternehmen spielen.
Diese werden heute zunehmend
als Wirtschaftsgut und als stra-
tegische Ressource betrachtet.
Doch wie können Unterneh-
men bei der Zusammenarbeit
mit Geschäftspartnern diese
Ressource nutzen, und Daten
austauschen, ohne dabei die
Kontrolle über ihre Daten zu ver-
lieren? Eine Antwort darauf gibt
die Fraunhofer-Gesellschaft mit
dem Industrial Data Space. Die
Idee dahinter: Ein gemeinsa-
mer, geschützter Datenraum, in
dem die Geschäftspartner ihre
Daten nach bestimmten Spielre-
geln austauschen und gemein-
sam nutzen. Jedes Unterneh-
men legt vorher fest, wie seine
Informationen im Rahmen der
Zusammenarbeit genutzt wer-
den dürfen und wie nicht. In den
geschützten Datenraum dürfen
nur zertifizierte Teilnehmer ein-
treten, deren Identität vorher
überprüft wurde. So bietet der
Industrial Data Space das Beste
aus zwei Welten. Einerseits las-
sen sich die Daten im Rahmen
der Zusammenarbeit ungehin-
dert nutzen, andererseits behal-
ten Unternehmen die volle Kon-
trolle. Das Unternehmen bleibt
jederzeit der Souverän über die
Daten.
Erfolgreiches Pilotprojekt mit
der Salzgitter AG
Was in der Theorie gut klingt,
funktioniert aber auch in der
Praxis. Das beweist gerade
ein Projekt, das das Fraunho-
fer-Institut für Software- und
Systemtechnik ISST mit dem
Stahlkonzern Salzgitter AG re-
alisiert hat. Dabei geht es um
die Übertragung von Lagerdaten
zwischen Kunden- und Liefe-
rantensystemen. Der Datenaus-
tausch erfolgt automatisiert, si-
cher und verschlüsselt über die
maschinelle Schnittstelle unter
Einsatz von Smart Data Apps.
Kunden können erfragen, ob die
gewünschte Art von Stahl zum
Wunschtermin vorrätig ist, das
Lieferantensystem meldet die
verfügbare Menge. Das Mapping
der Stammdaten erfolgt dabei
automatisiert. »Der aufwändige
manuelle Datenabgleich ent-
fällt komplett«, beschreibt Prof.
Dr.-Ing. Heinz Jörg Fuhrmann,
Vorsitzender des Vorstands der
Salzgitter AG, den Nutzen des
Industrial Data Space.
Konnektoren managen den
Industrial Data Space
Smarte Data Apps erleichtern
die Bedienung. Bei der Software
handelt es sich aber nicht um
gewöhnliche Apps, die ihre Da-
ten übers Internet schicken. Die
Apps stellen verschiedene Funk-
tionen und zum Teil Bedienober-
flächen zur Verfügung. Darunter
liegt die eigentlich entscheiden-
de Software-Komponente, der
sogenannte Konnektor. Kon-
nektoren sind das Herzstück in
Industrial Data Space macht neue
Geschäftsmodelle möglich
Konnektoren –
zentrale Komponente des
Industrial Data Space
Die von Fraunhofer entwi-
ckelten Konnektoren bilden
die zentrale Komponente
in der Referenzarchitektur
des Industrial Data Space.
Sie dienen als Schnittstelle
zwischen den Unternehmen
und ermöglichen souverä-
nen Datenaustausch. Dazu
prüfen sie die Identität aller
Teilnehmer, checken die Au-
thentizität der Softwarekom-
ponenten, wachen über die
Integrität der Datenpakete
und managen die Rechtever-
gabe beim Datenzugriff. Für
größtmögliche Kompatibilität
unterstützen die Konnektoren
bewährte Webstandards und
-Protokolle.
Derzeit stehen für Unterneh-
men zwei prototypische Va-
rianten der Konnektoren zur
Verfügung.
Eine Basis-Variante bietet
den geschützten Datenraum
und darüber hinaus alle für
den Alltagsbetrieb nötigen
Funktionen.
Eine High-Secure-Variante,
entwickelt vom Fraunhofer-
Institut für Angewandte und
Integrierte Sicherheit AISEC,
bietet noch mehr Detailfunk-
tionen und ein Sicherheitsni-
veau, das auch den strengen
Anforderungen businesskriti-
scher Anwendungen genügt.
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Experten
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