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Ausg.Nr._05/2017

Ladeinfrastuktur

Schnell-Ladestationen von

Volle Ladung bis zu 60 kW in der Stunde*

* z.B. DC Schnellladestation TP-EVPD-80060-1A; abhängig vom Fahrzeugtyp

Europe GmbH

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Halle 27

Stand F68

E

s bewegt sich etwas:

in immer dichterer Folge

präsentieren

Autobau-

er neue und geplante Elektro-

fahrzeuge, deren Reichweiten

inzwischen Fahrtstrecken zu-

lassen, die weit über heimatna-

he Ausflüge hinausgehen. Das

Zukunftsmodell „Elektro-Mobili-

tät“ nimmt allmählich Fahrt auf.

Zumal nun auf breiter Front das –

neben den Reichweiten – zweite

Manko der E-Fahrzeuge angegrif-

fen wird: Die Ladeinfrastuktur.

Ein großflächiges Strom-Versor-

gungsnetz, das sicherstellt, dass

die geräuscharmen Kraftpakete

schnell wieder munter werden,

wenn der Akku entladen ist.

Die großen deutschen Fahrzeug-

hersteller und Ford haben in ei-

ner gemeinsamen Erklärung den

Aufbau eines Netzes von Schnell-

Ladestationen bekanntgegeben.

Parallel dazu ging das Bundesver-

kehrsministerium in die Offensive

und kündigte an, zur Verbesse-

rung der Ladeinfrastruktur bis zum

Jahr 2020 300 Millionen Euro zur

Verfügung zu stellen, die überwie-

gend durch Schnell-Ladestationen

realisiert werden soll. Das sind al-

les in allem gute Nachrichten und

die elektromobile Gesellschaft

scheint immer früher zu einem

Gegenwartsphänomen zu werden.

Die Diskussion über Ladeinfra-

struktur verengt sich dabei

derzeit, denn sie ist auf das so-

genannte „Schnell-Laden“ fo-

kussiert. Schnelles Laden ist

wichtig und richtig, wenn es da-

rum geht, dass eine Fahrt nach

kurzer Unterbrechung mit vollem

Akku fortgesetzt werden soll. Der

„Tankstellenbesuch“ wird auch

in der elektromobilen Zukunft ein

Alltagsphänomen sein – wenn

auch unter technologisch anderen

Vorzeichen.

Inmitten dieser neuen Aufbruch-

stimmung wird jedoch kaum wahr-

genommen, dass gegenwärtig ein

Großteil der angebotenen Elektro-

fahrzeuge – egal ob vollelektrisch

oder als Plug-in-Hybrid – nicht

ohne weiteres an Schnell-Lade-

stationen „betankt“ werden kann.

Wer das möchte, muss beim Au-

tokauf ein aufpreispflichtiges (z.B

aktuell bei den VW oder BMW-Mo-

dellen) sogenanntes „CCS-Paket“

(Combined Charging System) mit

bestellen. Kurz gesagt: Es ist die

Fahrzeugelektronik– und nicht die

Ladestation – die den Ausschlag

gibt, ob schnell geladen werden

kann oder nicht.

Die meisten der derzeit gängigen

Fahrzeuge lassen an der Wechsel-

stromsteckdose eine Ladeleistung

von 3,7 kW zu, was z.B. beim VW

eGolf zu einer Ladezeit von ca. 6

Stunden führt. Nur wenige Fahr-

zeugmodelle, wie z. B. der ZOE

von Renault, lassen technologisch

eine 22 kW-Wechselstromladung

zu, die in einer rund einstündigen

Ladezeit mündet. Dieses Leis-

tungsmerkmal sollte in Zukunft

jedoch obligatorisch werden!

Mit der Fokussierung auf Schnell-

Ladestationen im Straßennetz

wird in der öffentlichen Diskussi-

on zudem ein Aspekt außen vor

gelassen, der volkswirtschaftlich

das Zeug zum Schwergewicht hat:

Die Tankstelle zu Hause! Die meis-

ten privaten Haushalte verfügen

über Hausanschlüsse mit hoher

Leistung, die Ladevorgänge im

22-kW-Bereich möglich machen.

Die nötigen Wechselstromge-

räte rangieren leistungsabhän-

gig preislich zwischen 400 und

knapp 1.600 Euro. Dafür tankt der

Fahrzeughalter dann zum Privat-

stromtarif, der derzeit bei rund 28

Cent je kWh liegt. Zum Vergleich:

Für eine CCS-Schnell-Ladestation

wird rasch ein akzentuiert fünf-

stelliger Betrag aufgerufen – und

diese Investition des Betreibers

wird sich im Stromabgabepreis

niederschlagen. Tarife von über 80

Cent pro kWh werden diskutiert

oder zum Teil schon verlangt. In

Verbindung mit einer Photovol-

taikanlage erhöhen sich der öko-

nomische und der ökologische

Anreiz fürs Tanken zu Hause noch

einmal erheblich. Als Selbstver-

braucher kann der private Solar-

anlagenbetreiber wie auch der

Gewerbebetrieb beim Akkuladen

bereits ein hohes Sparpotential

bei gleichzeitiger sauberer Ener-

gieerzeugung realisieren. Beson-

ders lohnend wird das Modell für

die vielen Eigentümer von Photo-

voltaikanlagen, deren Förderung

nach EEG nach und nach ausläuft.

Statt den erzeugten Strom für eine

minimale Vergütung ins Netz ein-

zuspeisen, können sie ihre abbe-

zahlten Anlagen renditestark für

die Betankung des Elektrofahr-

zeugs arbeiten lassen. Und ganz

nebenbei ließe sich durch viele

tausend dezentraler Solartank-

stellen die Netzüberlastung, die in

Verbindung mit Solarstrom immer

wieder ins Feld geführt wird, redu-

zieren!

Auch wichtig zu wissen: Langsa-

mes Laden schont den kostspie-

ligen Akku und verlängert dessen

Lebensdauer. Das ist gut fürs

Budget des Fahrzeugbesitzers und

dient gleichzeitig der Ressourcen-

schonung.

Fazit

: Die E-Mobilität wird unsere

Gesellschaft mehr verändern als

nur ein Verbrenner-Fahrzeug zu

ersetzen.

eMobilität 2017