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Ausg.Nr._22/2017

Gesundheitsprodukte

eröffnen. Der Patient stellt seine

Daten zur Verfügung. Bereits vor-

handen sind Daten zu klinischen

Studien. Ein Algorithmus soll beide

Datensätze zusammenbringen und

errechnen, ob der Patient für eine

Studie infrage kommt, und wenn

ja, für welche. Die Patienten und

Ärzte profitieren so sehr schnell

von Forschung und Wissenschaft.

Die Entscheidung über dieTherapie

entscheiden gegebenenfalls der

informierte Patient und sein Arzt

gemeinsam. Die Organisation des

deutschen

Gesundheitswesens

stellt dabei jedoch alle Beteiligten

vor Herausforderungen. Denn der

Datentransfer über die Sektoren-

grenzen gestaltet sich hierzulande

unverändert schwierig – und damit

bleiben aktuell die Verläufe der

Krankheitsgeschichten von Patien-

ten schwer nachvollziehbar und oft

kaum darstellbar.

Erfahrungen in den USA

machen Mut

Amerikanische Erfahrungen ma-

chen jedoch Mut. Die Umsetzung

von Forschung in die Praxis gelang

Böttinger am renommiertenMount

Sinai Health System in New York:

„Wir haben dort ein transnationa-

les Programm für die Umsetzung

von Pharmakogenomik durchge-

führt.“ Böttinger hat beispielswei-

se in einem Team zu Clopidogrel

gearbeitet. Der Gerinnungshem-

mer (Thrombozytenaggregations-

hemmer) wird häufig eingesetzt

etwa nach Koronarangioplastie.

Rund ein Viertel der Patienten sind

dabei resistent gegen Clopidogrel.

Das bedeutet für sie, dass sie von

einer Behandlung nicht profitieren

und somit ihre Risiken für Infarkt,

Schlaganfall o. ä. unverändert

hoch bleiben. Diese Resistenz ist

genetisch festgelegt und lässt sich

mit Hilfe genetischer Daten erken-

nen.

Nutzen kann das den Patienten

aber nur dann etwas, wenn ihre

genomischen Daten vorliegen und

zur Anwendung kommen. Genau

dazu wurde am Mount Sinai die

passende Software entwickelt,

die zunächst in erster Linie den

Arzt bei der Therapiefindung un-

terstützen soll. Wenn er/ sie eine

Verordnung von Clopidogrel in die

elektronische Patientenakte ein-

trägt, dann prüft das Programm

in Echtzeit, ob genetische Tests zu

diesem Patienten vorliegen. Soll-

te diese Analyse anzeigen, dass

beim Patienten eine Clopidogrel-

Resistenz vorliegt, wird diese In-

formation auf dem Bildschirm des

Arztes angezeigt. Die Software

schlägt dann ein alternatives Me-

dikament vor.

Aber lässt sich so etwas wirklich

in einem noch viel größeren An-

satz auf das zergliederte deutsche

Gesundheitswesen übertragen?

Die Lösungen, die die Versorgung

entscheidend verbessern werden,

werden aus Sicht von Böttinger

Cloud-basierte umfassende Lö-

sungen sein, die über alle Sektor-

grenzen hinweg Daten integrieren

können – und zwar Daten, die vom

Patienten selbst verwaltet wer-

den. Im Vergleich zur „offiziellen“

Telematikinfrastruktur würden sie

Kosten sparen, die Qualität der

Versorgung verbessern, eine nut-

zer-orientierte Versorgung ermög-

lichen und letztlich dem Patienten

mehr Komfort bieten. Böttinger

ergänzt: „Die Gesundheitskarte

kann aber ein Schritt in diese Rich-

tung sein.“

Text & Bild:

Messe Düsseldorf GmbH

Postfach 10 10 06

D-40001 Düsseldorf

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