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Ausg.Nr._21/2017
Aufbewahrungstechnik
I
m letzten Jahr hat die Zwie-
bel-Sortier- und Verpac-
kungsstation Ajuin aus Mo-
erkapelle in den Niederlanden,
ihren Standort mit einer neuen
Halle von 1250 m
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erweitert. Das
bietet Kapazität für 2000 Tonnen
Zwiebeln in Kistenaufbewarung.
Der Betrieb der Brüder Johan,
Paul und Jan van der Spek hat
sich dabei für die Installation
von drei VaccTeks von AgroVent
entschieden, nachdem sie diese
Aufbewahrungstechnik
vorab
aktiv in Dänemark begutachtet
haben. Die VaccTeks sind im
Schuppen hinter der Druckwand
des Kistenlagers eingebaut. Jan
van der Spek ist begeistert von
dieser Technik. "So trocken sind
unsere Zwiebeln in diesem Zeit-
raum noch nie gewesen."
Bei Ajuin gibt es nur vier Voll-
zeitbeschäftigte und darauf sind
die Geschäftsabläufe angepasst.
"Das wäre nicht möglich, wenn
wir selbst exportieren würden,
denn dann müsste immer jemand
im Büro sein. Wir konzentrieren
uns auf die Aufbewahrung, das
Sortieren und Verpacken und wir
versorgen Exporteure von gelben,
roten und biologischen Zwiebeln
in Verpackungen von 1 Kilo bis
hin zu Big Bags", sagt Jan. Er
empfindet das Arbeiten mit wenig
Personal in einem Familienun-
ternehmen als grossen Vorteil.
"Das macht uns flexibel. Wenn wir
nichts verdienen können, lassen
wir uns nicht aus der Ruhe brin-
gen und wenn es viel zu tun gibt,
dann laufen wir schneller."
Die VaccTek-Technik ermöglicht
es, Zwiebeln wetterunabhängig
zu trocknen. Kondenztrocknung
ist zwar keine neue Technik, es
ist AgroVent jedoch als erstes
gelungen, dieses System breit in
der Aufbewahrung von Kartoffeln
und Zwiebeln einzusetzen. "Wie
wichtig es ist, Zwiebeln gut zu
trocknen, wird jede Saison deut-
licher. Ein feuchteres und wärme-
res Klima und die Reduzierung
von chemischen Mitteln, machen
es immer schwieriger, Zwiebeln
mit so geringem Verlust wie mög-
lich aufzubewahren. Ausschlag-
gebend ist hierbei das Erwärmen
der Luft, mit der getrocknet wird,
was nun vor allem mit Gasheizun-
gen geschieht", sagt Huub Kasius
von AgroVent.
"Das Heizen mit Gas hat aber ei-
nige Nachteile. Erstens ist es sehr
teuer. Zur effektiven Verhinde-
rung von Schimmel und Bakterien
will man eigentlich bei 30 Grad
oder höher trocknen. Aufgrund
des hohen Preises für Gas, arbei-
ten jedoch viele Leute mit einer
Temperatur von maximal 20 Grad,
was z. B. für rote Zwiebeln nicht
ausreichend ist. Das Verbrennen
von Gas bringt ausserdem noch
extra Feuchtigkeit in die Hallen.
Jedes Kilo Gas, das verbrannt
wird, liefert wieder 1,6 Kilo Was-
ser. Die warme, etwas feuchte
Luft kann gerade zu noch mehr
Kondensation und Feuchtigkeit in
den Kisten führen. Fast 10% vom
Gasverbrauch muss aufgewendet
werden, um das, durch die Ver-
brennung entstandene Wasser,
zu entsorgen. Ausserdem ist es
nicht effizient, denn ein Gross-
teil der wertvollen Wärme strömt
durch die Luken nach draussen.
Hinzu kommt auch noch, dass
das Trockenresultat durch die
Aussenbedingungen stark beein-
flusst wird", setzt Huub fort.
Mit der VaccTek-Technik ist hier
eine Lösung gefunden, mit der
eine ganz neue Form von trock-
nen und bewahren entsteht. Un-
abhängig von der Aussenluft und
ohne die Erwärmung durch Gas,
werden Trockenzeiten erreicht,
die 50% kürzer sind und 80% we-
niger Energie verbrauchen. "Das
gibt deinem Betrieb etwas mehr
Sicherheit und das resultiert in
Qualitätssicherung. Wir können
die Zwiebeln nun vor allem in der
Erntezeit viel schneller trocknen.
In anderen Jahren kamen die
Setzzwiebeln bei Temperaturen
von 20-25 Grad und einer Luft-
feuchtigkeit von 90% vom Acker.
Nun können wir sofort 'vollgas'
ohne Gas trocknen", sagt Jan van
der Spek.
Das Resultat von VaccTeks ist
ganz schnell sichtbar, denn das
Wasser fliesst bei feuchten Be-
dingungen in einem Strahl weg.
"Mit VaccTek können bis zu 160
Liter Wasser pro Stunde weg
fliessen", sagt Jan. Er sieht es als
einen grossen Vorteil, dass es
ein vollständig integriertes Sys-
tem ist. "Wir nutzen nur wenig
Kältemittel. Die Lagerung wird
noch immer mit dem Speicher-
computer überwacht und gere-
gelt. Dadurch können wir es so
gut wie möglich steuern. Zudem
nutzen wir die Kondensations-
wärme vollständig. Die gesamte
Energie, die frei gesetzt wird,
wird zur Erwärmung der Zwiebeln
genutzt."
"Zu guter Letzt bewahren wir zu-
nehmende Volumen biologischer
Zwiebeln. Mit den biologischen
Zwiebeln muss man noch sorgfäl-
tiger umgehen. Wir können schon
feststellen, dass der Ausfall be-
grenzt bleibt. Auf diese Weise kön-
nen wir die faulen Zwiebeln gut
austrocknen. In anderen Jahren
konnte man nach einem trocke-
nen Oktober und einem nassen
November manchmal nicht gut
trocknen. Nun geht die Tür zu und
es trocknet wie verrückt. Es ist
zwar nicht billig aber ich denke,
dass das die Zukunft ist", sagt Jan
abschliessend.
Author: Izak Heijboer, Freshplaza.com www.agrovent.nlWetterunabhängiges Kondenstrocknen
in neuem Zwiebellager
Halle 24
Stand B01