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Ausg.Nr._23/2017

7

Lötsysteme

D

as Unternehmen Apol-

lo Seiko ist speziali-

siert auf automatisierte

Punkt-Lötsysteme und setzt den

Industriestandard in diesem

Technologiebereich. 45 Jahre

Fachwissen, Kompetenz und Er-

fahrung in der Planung und Ent-

wicklung sind die Basis eines

ausgereiften, vielfach patentier-

ten Produktportfolios mit einer

Reihe exklusiver Lötverfahren.

Die bleifreien automatischen Löt-

verfahren von Apollo Seiko zeich-

nen sich durch den Einsatz von

Stickstoff als integralen Bestand-

teil des Verfahrens aus. Lötstati-

on und Lötspitzen verfügen über

eine patentierte Konstruktion, bei

der das N2-Gas direkt in den Hohl-

raum der Lötspitze gepumpt wird

und sanft über die Spitze strömt.

Das N2-Gas wird vorgewärmt und

hilft so beim Vorwärmen des Fü-

gebereichs. Die Lebensdauer der

Spitze wird zudem dank der loka-

len inerten Umgebung verlängert.

Alle Lötspitzen von Apollo Seiko

sind mit 100 % Zinn galvanisiert

und RoHS-konform.

Kontaktlöten: Gespeicherte

Wärme

Während des Lötens kann die Tem-

peratur der Lötspitze um 50, 100

oder sogar 150 Grad Celsius fallen.

Dies liegt daran, dass das ver-

lötete Substrat oder das Bauteil

selbst, die gespeicherte Wärme-

energie aus der Lötspitze abführt.

Es gibt zwei Verfahren für das Er-

wärmen der Lötspitze: gespeicher-

te Wärme und direktes Erwärmen.

Der Einsatz gespeicherter Wärme

wird als Technik am häufigsten

verwendet. Im Wesentlichen wird

eine große hohle Eisenspitze über

einem Keramik- oder Edelstahl-

Heizelement platziert. „Gespei-

chert“ bedeutet, dass die Masse

der Kupferspitze thermische Ener-

gie speichert und auf die zu löten-

den Komponenten überträgt. Das

Problem ist, dass in der Regel das

Thermoelement im Heizelement

und nicht in der Lötspitze unterge-

bracht ist und damit der Abstand

zwischen beiden Komponenten

meist zu groß ist. Eine sofortige

Temperaturerfassung und -korrek-

tur ist nicht möglich. Das Ergeb-

nis sind intermittierende „kalte“

Verbindungen, da das Thermoele-

ment den Energieverlust nicht aus-

gleichen kann.

Direktes Erwärmen

Das Prinzip des direkten Erwär-

mens ist eine patentierte Techno-

logie, die exklusiv von Apollo Sei-

ko verwendet wird. Lötspitzen von

Apollo Seiko sind eine geschlosse-

ne Einheit bestehend aus Spitze,

Heizelement und Thermoelement.

Das Keramik-Heizelement enthält

ein Thermoelement des Typs K.

Diese Baugruppe wird direkt in die

zu 99,9 % sauerstofffreie Kupfer-

spitze integriert. Der Abstand zwi-

schen Thermoelement und Schei-

telpunkt der Spitze ist äußerst

klein. Es gibt keinen Luftspalt, so-

dass fehlerhafte Temperaturmes-

sungen vermieden werden. Die

Apollo RS-Lötstation heizt in we-

niger als 8 Sekunden von Raum-

temperatur auf 350 Grad Celsius

auf. Die Temperatur der Lötspitze

kann sich also um mindestens 40

Grad Celsius pro Sekunde erhö-

hen. Dies ermöglicht eine höchst

konsistente Spitzentemperatur für

jede einzelne Lötstelle. Der PID-

Temperaturregler

kompensiert

den Wärmeverlust oder -gewinn

durch direkte Kommunikation mit

dem Thermoelement, zwei Mal pro

Sekunde.

Punktlöten

Punktlöten ist das bekannteste

Verfahren, da es das Handlöten

durch einen Bediener nachahmt.

Die meisten Punktlötungen erfol-

gen im Post-Wave- oder im Post-

Reflow-Verfahren – wenn tempe-

raturempfindliche Komponenten

nicht den Löttemperaturen auto-

matischer Verfahren ausgesetzt

werden können. Dies betrifft Kom-

ponenten wie LCDs, SMT-LEDs,

geformte Kunststoffteile usw.

Apollo Seiko verfügt über 300 ver-

schiedene Spitzengeometrien für

nahezu alle Punktlötanwendun-

gen. Auf Wunsch entwickelt und

liefert Apollo Seiko in nur zehn

Wochen ein maßgeschneidertes

Spitzenprofil.

Punktlöten ist genau das, was

man sich darunter vorstellt. Eine

automatisierte Löteinheit bewegt

sich von Punkt zu Punkt und führt

eine vorprogrammierte Lötse-

quenz aus. Über 30 verschiedene

Profile können angepasst wer-

den, um eine optimale Lötqualität

sicherzustellen. Die Technologie

des direkten Erwärmens ermög-

licht äußerst konsistente Ergeb-

nisse bei Mehrschicht-Leiterplat-

ten, Grundplattenverbindungen

und großen Kühlkörpern. Die

Wärmeenergie wird auf die Löt-

stelle konzentriert, benachbarte

Bauteile werden nicht beschädigt.

Schlepplöten

Schlepplöten bietet sich bei stark

spezialisierten Anwendungen wie

bei Steckverbindern, Anschluss-

leisten, Kartenrändern usw. an,

bei denen viele Verbindungen in

gleichmäßigen Abständen zu löten

sind. Schlepplöten erfordert um-

fangreiche Kenntnisse bezüglich

Lötdraht, Flüssigkeitsfluss und/

oder Flussmittelseele, Tempera-

tur, Vorschub- und Bearbeitungs-

geschwindigkeit. Werden diese

Elemente optimal kombiniert, sind

äußerst schnelle, effiziente und

qualitativ hochwertige Lötstellen

möglich.

Oberflächenspannung

und Flussmittel lassen das Lot zu

den Anschlüssen und Pads wan-

dern, ohne dass Kurzschlüsse

oder „Brücken“ entstehen. Beim

Schlepplöten dauert das Erstellen

einer Lötverbindung weniger als

eine Sekunde. Apollo Seiko ver-

fügt über mehr als 300 verschie-

dene Spitzenprofile für eng be-

stückte Reihen, längere Pins und

Mehrschicht-Leiterplatten.

Berührungsloses Laserlöten

Die Laserlötanlage von Apollo

Seiko ermöglicht das berüh-

rungslose Punktlöten unter Ver-

wendung eines Lasers mit Halb-

leiterdiode. Das System verfügt

über Glasfasertechnologie zum

Fokussieren und Ausrichten der

Laserdiode und wird in der Regel

für die Serien- oder Einzelferti-

gung auf Robotern von Apollo

Seiko montiert. Die Lötparame-

ter werden mithilfe der Apollo-

Software programmiert und das

Timing des Lasers wird über das

Handgerät der Lasereinheit ein-

gestellt. Die Laserlötanlage kann

auch mit einem Luna-Controller,

zusammen mit anderen Robotern

oder als Stand-alone-Anwendung

eingesetzt werden.

www.apollo-seiko-europe.com