Ausgabe zur IFAT 2018

4 Ausg.Nr._10/2018 IFAT 2018 D ie Bereitstellung von be- zahlbarem Trinkwasser bester Qualität zählt zu den wichtigsten Aufgaben der Wasserwirtschaft. Eine Voraus- setzung dafür sind kontinuierli- che Neuerungen, die den hohen Standard der Branche dauerhaft sichern. Die aktuellen Entwick- lungen aus dem Bereich Trink- wassererzeugung und -vertei- lung werden auf der IFAT 2018 gezeigt. Die Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft findet vom 14. bis 18. Mai 2018 auf dem Messegelände in München statt. Nach den Beobachtungen von Silvia Fritscher, Projekt- leiterin der IFAT bei der Messe München, lassen sich bereits seit einigen Jahren immer mehr der auf der IFAT präsentierten Innovationen mit den Schlag- wörtern Digitalisierung, Auto- matisierung und Wasser 4.0 in Verbindung bringen. Ein Trend, der sich 2018 verstärken wird. Analytik-Sensoren als Teile des Netzwerks „Den größten Fortschritt in der Digitalisierung der Trinkwasser- wirtschaft verzeichnen wir derzeit in den Bereichen Pumpensteu- erung, Messtechnik und Trink- wasseranalytik“, sagt Julia Braune. Die Geschäftsführerin des Unter- nehmens- und Forschungsnetz- werks German Water Partner- ship (GWP) fährt fort: "Während die Vernetzung zur Steuerung von Pumpen bereits weit fort- geschritten ist, bietet die um- fängliche Vernetzung von An- lagenteilen mittels Sensoren, beispielsweise zur Analytik, ein weiterhin großes Potenzial. Chancen durch den „digitalen Zwilling“ Ein noch umfangreicheres Spiel- feld für die Digitalisierung ist der Aufbau eines „digitalen Zwil- lings“. Darunter versteht man ein Datenmodell, das eine Maschine, eine Anlage oder sogar eine kom- plexe Infrastruktur mit all ihren Informationen und Abhängigkei- ten abbildet. „Mit einem digitalen Zwilling können in realitätsnahen Simulationen vollkommen gefahr- los diverse Fahrweisen erprobt und optimiert werden“, schildert Christian Ziemer, Siemens AG und Leiter des GWP-Arbeitskrei- ses Wasser 4.0, ein mögliches Einsatzfeld im Trink- und Abwas- serbereich. Kundenbedürfnisse noch besser erkennen Die Bedeutung des digitalen Wandels ist in der kommunalen Wasserwirtschaft angekommen – das geht aus einer Umfrage des Verbands kommunaler Unterneh- men (VKU) unter seinen Mitglie- dern hervor: Mehr als zwei Drittel der Unternehmen misst der Digitalisierung eine hohe bis sehr hohe Relevanz bei. Dabei plant oder implementiert bereits jedes zweite Unternehmen eine Digitalisierungsstrategie. Reifegradmodell Wasserver- sorgung 4.0 in Arbeit Um den Wasserversorgungs- unternehmen in Zukunft eine Hilfestellung im weiten Feld der Digitalisierung geben zu kön- nen, hat der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) in diesem Herbst die Entwicklung eines „Reifegradmodells Wasser- versorgung 4.0“ beim IWW Rhei- nisch-Westfälischen Institut für Wasserforschung in Auftrag gege- ben. „Wir hoffen, mit dem Modell einen validen Überblick über die derzeitigen Praktiken der Digita- lisierung in der Wasserwirtschaft zu bekommen. Im Idealfall lassen sich daraus Verbesserungsmaß- nahmen ableiten und diese in eine sinnvolle Reihenfolge brin- gen“, erläutert Dr. Dirk Waider, Vizepräsident Wasser des DVGW.  Text & Bild: Messe München GmbH Messegelände D-81823 München IFAT 2018: Wasserwirtschaft im Digitalisierungstrend 14.–18.05.2018

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