Ausgabe zur ANALYTICA 2018

22 Ausg.Nr._07/2018 Schwerpunkte V on der Materialprüfung bis zum Umweltmoni- toring: Auf der analytica präsentieren Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus aller Welt ihre Neuentwicklun- gen. Der Blick auf die Schwer- punkte der internationalen Leitmesse für Labortechnik, Analytik und Biotechnologie, die vom 10. bis 13. April auf dem Gelände der Messe München stattfindet, zeigt: Hier erleben die Fachbesucher technologi- sche Innovationen sowie neue- ste Geräte und Branchentrends. Susanne Grödl, Projektleiterin der analytica, zu den Trends der analytica 2018: „Die Innovati- onskraft der Branche ist unge- brochen. Und das ist gut so, denn ausgefeilte Analysenmethoden bilden die Basis für technologi- schen Fortschritt, in der Pharma- forschung ebenso wie in vielen anderen Bereichen. Dass die Her- steller von Analysen-, Bio- und Labortechnik diesen Ansprüchen gerecht werden, demonstrieren sie nirgendwo deutlicher als auf der analytica.“ Den Megatrend Digitalisierung greift die analytica 2018 etwa in vielfältiger Form auf: Ob neue Werkzeuge zur Auswertung von Big Data oder vernetzte Geräte, die sich per App steuern lassen: Die digitale Transformation beflü- gelt alle analytischen Disziplinen vom industriellen Prozessmoni- toring bis zur Lebensmittel- und Umweltüberwachung. Neben den bewährten Foren Biotech und Laboratory & Analysis gibt es jetzt das Forum Digitale Trans- formation mit anwendungsnahen Expertenvorträgen und Diskus- sionsrunden. Der Umgang mit steigenden Probendurchsätzen und der stetig anschwellenden Datenflut zieht sich zudem als roter Faden durch das Programm der analytica conference. Material- und Prozessanalytik: Imaging im Aufwind Der Trend zu Geräten, die ver- schiedene Messmethoden verei- nen, hält ebenfalls an. Vor allem das Raman-Imaging befindet sich weiter im Aufwind. Ausstel- ler wie WITec und Jasco kombi- nieren die chemische Analyse per Raman-Spektroskopie mit optischen Informationen aus der Mikroskopie. Raman-Analysatoren spielen in der industriellen Material- und Qualitätskontrolle eine immer wichtigere Rolle, da sie zerstö- rungsfrei arbeiten. Ein Raman- Spektrometer von B&W Tek ana- lysiert Materialien sogar durch Verpackungen hindurch. Re- nishaw wiederum hat ein Gerät speziell für die Pharmaindustrie entwickelt: Es kombiniert die Un- tersuchung der Oberflächenbe- schaffenheit mit der chemischen Analyse und macht so die Ver- teilung von Wirkstoffen und an- deren Partikeln in einer Tablette sichtbar. Die Methode eignet sich für die Qualitätskontrolle ebenso wie für die Entwicklung der optimalen Formulierung von Medikamenten. Für die berührungslose industri- elle Prozess- und Qualitätskont- rolle bietet sich ferner die noch relativ junge Terahertz-Technik an, die Strahlung im Frequenzbe- reich zwischen Mikrowellen und infrarotem Licht nutzt. Terahertz- Licht ist viel energieärmer als Röntgenstrahlen und daher nicht gesundheitsschädlich. Dennoch durchdringt es viele nichtmetal- lische Verpackungsmaterialien. Auf der analytica zeigt TOPTICA Photonics ein Terahertz-System, das Objekte auf schnell beweg- ten Förderbändern durchleuch- tet. So lässt sich unter anderem das Fehlen von Beipackzetteln in Arzneiverpackungen erkennen. Neue Schadstoffe erfassen Unbekannte Schadstoffe aufspü- ren statt nur bereits regulierte Substanzen messen: Dieses Ziel verfolgen Lebensmittel- und Um- weltanalytiker immer stärker. Auf der analytica finden sie die komplette Ausstattung für die sogenannte Non-Target-Analytik und das Suspect-Screening – an- gefangen bei Zubehör und Gerä- ten für Bioassays, mit denen sich umwelt- und gesundheitsschäd- liche Wirkungen abschätzen lassen, bis zu hochauflösenden Massenspektrometern für die Identifikation von unbekannten Stoffen. Ein Beispiel für Chemikalien, die sowohl in der Lebensmittel- als auch in der Umweltanalytik ak- tuell viel Aufmerksamkeit erre- gen, sind poly- und perfluorierte Verbindungen. Sie kommen in Einmal-Kaffeebechern ebenso vor wie in Feuerlöschmitteln und vie- len anderen Produkten. Ihre Mes- sung ist eine Herausforderung, da es für die meisten Vertreter dieser großen Stoffklasse noch keine Re- ferenzstandards gibt. Aussteller a1-environsciences koppelt daher einen Hochtemperaturaufschluss an die Ionenchromatographie und bestimmt organische Fluor- verbindungen als Summenpara- meter. Über weitere Methoden für die Analytik von fluorierten Substan- zen informiert die analytica con- ference in einer eigenen Session. Cannabis-Analytik, Neutronen- Imaging und mehr Die oben genannten Neuheiten zeigen nur einen kleinen Aus- schnitt aus dem weiten Spektrum der analytica. Beim Gang durch die Hallen trifft man auf Lösun- gen für analytische Herausforde- rungen jeglicher Art. Für Drogen- analytiker hat Shimadzu einen Cannabis-Analyzer entwickelt, für Biowissenschaftler präsen- tiert Thermo Fisher Scientific ein Orbitrap-GC-MS-System mit zuge- höriger Metabolomics-Bibliothek und für Materialforscher sowie Archäologen dürfte der Neutro- nen-Imager am Stand von Photo- nis interessant sein.  Text & Bild: Messe München GmbH Messegelände D-81823 München Analytik-Trends: Digitalisierung, Schadstofferfassung und mehr Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus aller Welt präsentieren ihre Neuentwicklungen

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