Ausgabe zur ANUGA FOODTEC 2018

26 Ausg.Nr._05/2018 Produktsicherheit D ie Anforderungen an Lebensmittel sind hoch. Nur wer den Verpac- kungsprozess beherrscht und kontrolliert, bekommt sichere Produkte. Ob Mängel beim Pack- stoff, Füllgutreste in der Heiß- siegelnaht oder Fremdkörper – Undichtigkeiten und Verunrei- nigungen stellen ein Risiko für die Produktsicherheit dar. Die Anuga FoodTec in Köln setzt vom 20. bis zum 23. März 2018 des- halb ein besonderes Augenmerk auf moderne Verfahren für die Dichtigkeitskontrolle und Rönt- geninspektion. Ob Fleisch, Fisch und Geflügel oder Obst und Gemüse: Eine Schutzgasatmosphäre (Modified Atmosphere) zählt zu den effek- tiven Methoden, um frische Le- bensmittel schonend und sicher zu verpacken. Eine Verpackung, in der die normale Umgebungsluft durch eine optimierte Atmosphä- re aus Kohlendioxid, Sauerstoff, Stickstoff und Argon ersetzt wird, schützt das Produkt zuverlässig und verlängert die Haltbarkeit im Kühlregal – vorausgesetzt sie wird nicht durch Produktein- schluss in der Siegelnaht beschä- digt und weist keine Undichtig- keiten auf. Treten Lecks in den Siegelnähten oder im Packstoff auf, durch die Schutzgase entwei- chen und Feuchtigkeit eindringen kann, sind Qualitätsbeeinträchti- gungen und frühzeitiger Verderb absehbar. Mit dem passenden Equipment lassen sich fehler- hafte Produkte nach dem Verpa- ckungsprozedere frühzeitig er- kennen und ausschleusen. Dichtheitsprüfung leichtgemacht Zu finden sind auf der Anuga FoodTec Inline- und Offline-Dich- tigkeitsprüfsysteme für Einzelpa- ckungen und ganze Transportver- packungen. Das Spektrum reicht von Stichprobentests im Was- serbad über visuelle Inline-Prü- fungen bis hin zu gasbasierten Technologien, die eine undichte Verpackung erkennen. Eine Op- tion, MAP-Verpackungen einer Dichtigkeitsprüfung zu unterzie- hen, basiert auf der Erzeugung eines Vakuums und dem Einsatz von Kohlendioxid als Prüfgas. Die Prüfung erfolgt, indem die Schutzgaspackungen nach dem Verpackungsprozess eine Mess- kammer durchlaufen. Bei Un- dichtigkeiten entweicht das Gas und wird vom Sensor detektiert. Integriert in die Verpackungslinie spüren die modernen echtzeit- fähigen Systeme kleinste Lecka- gen und Mikrolecks auf – und dass bei Geschwindigkeiten von 120 und mehr Verpackungen pro Minute. Gerade bei großen Char- gen von MAP-verpackten Fresh Cut-Produkten stellt dies eine wirtschaftliche Lösung dar, da sich die Prüfgase entweder dem Schutzgas zusetzen lassen oder bereits in der Schutzatmosphäre enthalten sind. Röntgeninspektion durchleuchtet alles Genauso wichtig wie eine ein- wandfreie Verpackung ist für Her- steller, dass Lebensmittel gemäß HACCP- und IFS-Normen frei von Metall, Fremdkörpern und ande- ren Verunreinigungen zum Ver- braucher gelangen. Für Sicherheit am Ende jeder Verpackungslinie sorgen Metalldetektoren oder Röntgenscanner, wie sie auf dem Kölner Messegelände zu finden sind. Metalldetektoren leisten wertvolle Hilfe, um magnetische und nicht-magnetische Metalle zu erkennen. Doch sie stoßen bei Glas, Keramik und Steine an ihre Grenzen. Für diese Anwendungen kommen Röntgenscanner zum Einsatz. Zu den Single-Energy-Sys- temen am Markt gesellen sich in jüngster Zeit vermehrt Geräte, die auf der Dual-Energy-Technologie basieren. Da sie mit zwei energe- tisch unterschiedlichen Röntgen- strahlern gleichzeitig arbeiten, liefern die Systeme selbst von un- gleichmäßig geformten und gefro- renen Produkten detailreiche Bil- der. Sie unterscheiden Materialien anhand ihrer chemischen Zusam- mensetzung und spüren bis zu 0,3 Millimeter kleine Splitter aus Me- tall und Kunststoff sowie Flachglas oder Knochen auf. Ihre Stärken spielen sie bei in der Verpackung überlappende Fleischprodukte so- wie Mischungen mit Zutaten stark abweichender Dichte aus, wie sie für abgefüllte Salatmischungen und Müslis typisch sind. Wägetechnik für lückenlose Kontrolle Mit innovativen Technologien für die Röntgeninspektion und Dicht- heitsprüfung bekommen Hersteller das richtige Instrumentarium an die Hand, um die Integrität ihrer Produkte zu schützen und Rück- rufe zu vermeiden. Nicht weniger wichtig ist das genaue Erfassen von Gewichtswerten. Was liegt da näher als diese Kernkompetenzen zu bündeln? Die Hochleistungsli- nien, die auf der Anuga FoodTec in Aktion zu sehen sind, verbin- den Verpackungsfunktionen mit anspruchsvoller Detektions- und Wägetechnik zu einem ganzheit- lichen System. Während die Kon- troll- und Mehrkopfwaagen das exakte Gewicht garantieren, prüft die Leckdetektion jede einzelne Schale auf entweichendes Gas und der Röntgenscanner identi- fiziert mögliche Fremdkörper. So werden Packungen mit Verunrei- nigungen oder falschem Gewicht zuverlässig aussortiert. Lebensmittelsicherheit im Fokus Noch nie wurde die Produktion in der Lebensmittelindustrie so engmaschig und lückenlos über- wacht wie heute. Im Mittelpunkt der Anuga FoodTec stehen inno- vative Technologien für die Qua- litätskontrolle. Und das nicht nur an den Ständen der über 1.700 ausstellenden Unternehmen. Die Bedeutung des Themas Lebens- mittelsicherheit zeigt sich auch in der Bandbreite des Eventpro- gramms. Fremdkörperdetektion und Dichtheitsprüfung bei MAP- Verpackungen stehen am ersten und dritten Messetag im Forum "Themen, Trends, Technologien – Das bewegt die Lebensmittel- industrie" auf der Agenda. Im- mer fest im Blick der Referenten dabei: Die unterschiedlichen Prüfprinzipien und ihre Vor- und Nachteile für den Anwender.  Text & Bild: Koelnmesse GmbH Messeplatz 1 D-50679 Köln Verpackung & Lebensmittelsicherheit • Moderne Verpackungsmethoden und Prüfverfahren sind der Garant für sichere Lebensmittel

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