Fairmessage-Agritechnica-2023

32 Ausg. Nr._06/2023 Trends in der Düngetechnik In den vergangenen Jahren waren die Neuheiten und Trends im Bereich der Düngetechnik vor allem in Richtung Effizienzsteigerung, Umweltschutz und Ressourcenschonung ausgerichtet. Auch zur diesjährigen Agritechnica hält der bestehende Trend an. Die hoch volatilen Märkte für Düngemittel der jüngeren Vergangenheit und hier insbesondere für Mineraldünger, haben die Notwendigkeit einer möglichst effizienten und nährstoffverlustarmen Düngerausbringung deutlich gemacht. Ein wesentlicher Bestandteil weiterer Entwicklungen ist die Integration von Automatisierungstechnik und Vereinfachungen bei der Bedienung und Kontrolle der Ausbringsysteme. Fehlapplikationen bei Kurvenfahrten verhindern Bei der Ausbringung von Mineraldünger über Zentrifugalstreuer kommt es bei Kurvenfahrten durch unterschiedliche Geschwindigkeiten innerhalb der Arbeitsbreite zu über- bzw. unterdüngten Bereichen innerhalb eines Schlages. An kurvigen Feldgrenzen kann es dazu kommen, dass Dünger technisch bedingt über die Grenze hinausfliegt. Aus gewässer- sowie ressourcenschonender Sicht gilt es dies unbedingt zu vermeiden. Mit CurveControl zeigt AMAZONE auf der Agritechnica eine Softwareoption für die Düngerstreuer der Oberklasse ZA-TS und ZG-TS, um Fehlapplikationen bei Kurvenfahrten zu verhindern. Das System misst den Kurvenradius, berechnet die entstehenden Radialgeschwindigkeiten und die notwendige Verschiebung des Streufächers. Mögliche Fehlapplikationen werden durch Anpassung des Aufgabepunktes und Mengenregelung durch den Regelalgorithmus kompensiert. Vergleichbare Systeme sind aktuell noch nicht verfügbar. Düngerstreuer einfacher ankoppeln Das Verbinden von Mineraldüngerstreuern mit Schleppern kann teilweise zum unangenehmen Kraftakt werden. Rollvorrichtungen sind mittlerweile nahezu Standard, um die Geräte flexibel abstellen und bewegen zu können. Um das Ankoppeln noch einfacher zu gestalten, hat Rauch das AutoCoupling entwickelt. Hierbei sind die beiden vorderen Abstellrollen elektrisch angetrieben. Batterien am Anbaugerät gewährleisten die Energieversorgung der Elektromotoren. Durch eine Kamera an der Maschinenvorderseite wird die Position des Traktors und der Unterlenker mittels KIAlgorithmen erfasst und das Gerät automatisch in eine Ankuppelposition bewegt. Die Funktion des AutoCoupling kann über die Rauch-App aufgerufen und gestartet werden. Die Kopplung der mechanischen, hydraulischen und elektrischen Verbindungselemente erfolgt anschließend manuell durch den Bediener. Pneumatikdüngerstreuer: Verstopfungen werden gemeldet Pneumatikdüngerstreuer sind in Bezug auf die Verteilgenauigkeit innerhalb der Arbeitsbreite das Maß der Dinge bei der mineralischen Düngerausbringung. Verstopfungen innerhalb von Förderrohren des Gestänges haben eine ungleichmäßige Verteilung zur Folge und können durch den Anwender oftmals nur schwierig erkannt werden. Rauch hat mit dem BlockageDetect eine Lösung entwickelt, die mithilfe von Digitalkameras auf beiden Gestängeelementen und künstlicher Intelligenz eine Überwachung der Ausbringung ermöglicht. Bei Fehlfunktion eines oder mehrerer Auslasskrümmer geben KI-Algorithmen mit Bilderkennung eine Alarmmeldung über die ISOBUS-Steuerung ab und informieren den Anwender. Über die Anzeige der betroffenen Auslassnummer ist eine Zuordnung und Überprüfung einfach gegeben. Das System ist vollständig in die ISOBUS-Steuerung der Maschine integriert und soll preiswert am Markt angeboten werden. Höhere Schlagkraft bei der organischen Düngung Die eingeschränkten Ausbringfenster im Bereich der organischen Düngung erfordern eine hohe Schlagkraft. Demzufolge waren und sind Erweiterungen bei Arbeitsbreiten und Volumen kontinuierlicher Bestandteil bei Neu- und Weiterentwicklungen. Die Firma Andreas Demmler hat ihren Cultan-Ausbringer mit einem 21 Meter breiten Spornrad-Injektor ausgestattet, um die Flächenleistung erhöhen zu können. Veenhuis bietet mit dem Fullject X1500 eine Erweiterung der X-line-Serie um einen Scheibenschlitzverteiler mit 15 Meter Breite an. Das Gerät kann auch mit 9 Meter Arbeitsbreite eingesetzt werden. Um mit Verteilern bis 18 Metern Arbeitsbreite bei der Verschlauchung umgehen zu können, hat die Firma Agrometer A/S ihre SRS-Verschlauchungshaspel mit einem 9 Meter langen Auslegearm zur Schlauchaufwicklung ausgestattet. Zuvor lag die Länge bei 6 Metern, wodurch die maximal mögliche Verteilerbreite auf 12 Meter begrenzt war. Bomech wird auf der Agritechnica ihr neues Schleppschuhverteilergestänge für die Verschlauchung mit 15 und 18 Meter Arbeitsbreite präsentieren. Die Firma reagiert hiermit auf die steigende Nachfrage im Bereich der schlagkräftigen Verschlauchungstechnik. Die Gestänge sind serienmäßig ISOBUS-gesteuert und klappen kompakt hinter den Schlepper für einen sicheren Straßentransport. Anpassung an Bodenstruktur und Fahrgassen Die optimale Bodenanpassung in kupiertem Gelände ist bei zunehmenden Arbeitsbreiten von Verteilgestängen in der organischen Düngerausbringung eine konstruktive Herausforderung. Samson bietet beim TSB2 Schleppschuhgestänge mit dem Active pressure management die Möglichkeit der aktiven Anpassung des Drucks der Schleppschuhe, um auf unterschiedliche Bodenarten, Feldgegebenheiten oder Wachstumsstadien reagieren zu können. Die Ausleger des Gestänges können in horizontaler Lage seitenunabhängig nach oben wie auch nach unten schwenken. So wird eine präzise Anpassung an die Bodenkontur möglich, um den Dünger bodennah abzulegen. Lohnunternehmern, die im Geschäftsfeld der flüssigen Wirtschaftsdüngerausbringung aktiv sind, haben in ihrer Kundschaft vielfach unterschiedliche Fahrgassenabstände. Flexibel reagieren zu können, hat daher einen hohen Stellenwert. Bomech hat sich bei der Neuentwicklung eines Schleppschlauchgestänges mit maximal Trends

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