Ausgabe zur GIFA 2019

Ausg.Nr._12/2019 13 Innovation Simulation und Industrie 4.0 gehören auch für MAGMA zu den beherrschenden Themen der Zeit. Foto: MAGMA GmbH tallbeschichtete Bremsscheibe mit einer Zwischenschicht, die die Graugussscheibe und die Wolframcarbidbeschichtung ro- bust verbindet. Die iDisc ® , die vom E-Auto bis zum Nutzfahrzeug für alle Fahrzeuge geeignet ist, erweist sich also als verschleiß- resistent und sorgt für einen deutlich geringeren Bremsabrieb. Im Vergleich zur herkömmlichen Bremsscheibe erzeugt die iDisc ® bis zu 90 Prozent weniger Brems- staub, betont Buderus Guss. Von den Eigenschaften der iDisc ® profitiert übrigens auch der Schwerlastverkehr. Besonders für Flottenbetreiber wie Speditionen sind verlängerte Bremsservicein- tervalle wirtschaftlich attraktiv. Zudem stellt sie den Betrieb auch bei höheren Temperaturen sicher. Attraktiv auch für Elektroautos Weiterer Vorteil der preisgekrön- ten Entwicklung von Buderus Guss: Die hartmetallbeschichtete Bremsscheibe korrodiert nicht. Ein Plus, das auch Elektroautos zugutekommt. Weil sie vor allem mit dem Elektromotor bremsen, kommen die Bremsscheiben deut- lich weniger zum Einsatz. Korrosi- on droht dennoch nicht, und somit ist das Bremssystem unvermin- dert betriebsbereit. Vorteil iDisc ® – gerade in Zeiten, in denen die Elektromobilität zunehmend Fahrt aufnimmt. In diesem Jahr werden zahlreiche Elektroautos von OEMs an den Start gebracht. VW, Porsche Audi und Mercedes-Benz präsentieren neue Modelle, die meisten davon mit iDisc. Den Tipping Point, den Wendepunkt mit einem stärkeren Rückgang bei konventionellen Antrieben, erwarten Experten ab 2023. In vier Jahren könnten fast 30 Prozent der Pkw-Neuzulassun- gen mit einem Hybrid- oder Elekt- roantrieb ausgestattet sein. Zu den Kunden von Buderus Guss zählen alle deutschen, aber auch europäische, japanische und südkoreanische Fahrzeug- hersteller. Buderus Guss deckt 20 Prozent des europäischen Bedarfs an Pkw-Bremsscheiben ab und hält laut Unternehmensangaben damit die Marktführerschaft in diesemSektor. Keine Grenzen dank Daten aus der Simulation Zahlreiche Daten lassen sich beim Gießen messtechnisch nicht erfas- sen, weil man an viele Bereiche eines Bauteils oder Gussteils nicht herankommt. Einsatz Simulation: Mit ihr gibt es praktisch keine Grenzen für das Auswerten. Die Problemstellungen werden komplexer, dementsprechend müssen die verschiedenen Soft- warelösungen besser vernetzt sein. Hiermit gehen Gießereien einen entscheidenden Schritt in Richtung Industrie 4.0. RWP, An- bieter von Simulationssoftware für Gieß-, Schweiß- und Wärmebe- handlungsprozesse und Aussteller auf der GIFA, möchte die Unterneh- men letztlich auch auf dem Weg zur Smart Factory begleiten. Eine Entwicklung, die nicht mehr aufzu- halten ist. Nachfrage deutlich gestiegen RWP hat die WinCast ® expert Software auf den Markt gebracht. Basierend auf einem FE Netz können Formfüllung, Erstarrung, Eigenspannungen und alle weite- ren Prozesse berechnet werden. Bereits während der laufenden Berechnungen kann jedes Ergeb- nis zum aktuellen Zeitfortschritt ausgewertet werden. „Dies hat den Vorteil, dass nicht zielführen- de Ergebnisse abgebrochen und mit geänderten Parametern neu gestartet werden können“, erläu- tert Vomhof. In der Basissoftware sind alle gängigen Prozesse wie Schwerkraft/Niederdruck (Sand und Kokille), der Feingussprozess und alle gängigen Metalle wie Al, Mg, Eisen, Cu und Stahl enthalten. Die Gießereien haben die ver- schiedenen Vorteile von Simu- lationen längst erkannt. „Die Nachfrage ist deutlich gestiegen“, bilanziert Vomhof. Ein Grund ist auch, dass die Endkunden von Gießereien die qualitätsbeglei- tenden Dokumente der Produkte ohne Simulationsabsicherung in den meisten Fällen nicht mehr zulassen. „Hinzu kommen viele Dienstleistungen für Entwick- lungs- und Konstruktionsbüros, die neu entwickelte Gussteile auf Gießbarkeit prüfen und absichern lassen.“ Absicherung durch Simulation Insbesondere Kundengießereien, die jährlich zahlreiche Neuan- fragen erhalten, simulieren fast jedes Teil im Vorfeld. Die 3D Print- Technologie erfordert zwangs- läufig eine Absicherung durch Simulation. „Der Grund liegt hier in den hohen Kosten der geprin- teten Sandform“, so der RWP- Vertriebsleiter. Allerdings wird im Druckguss- bereich noch nicht durchgängig simuliert. „Der Grund liegt wahr- scheinlich darin, dass Standard- teile relativ fehlerfrei aus der Er- fahrung her zu produzieren sind und somit eine tagesaktuelle Anwendung einer Software nicht unbedingt notwendig macht.“ Die Softwareentwicklung stellt für die Unternehmen eine Herausfor- derung dar. Denn sie lässt sich nicht wirklich automatisieren. Es sind hierzu hochspezialisier- te und dementsprechend teure Fachkräfte notwendig. „Ohne Weiterentwicklung ist ein Soft- wareprodukt innerhalb kurzer Zeit vom Markt verschwunden“, betont Vomhof. Ferner seien die physikalischen Daten wichtig, „die immer auf dem letzten Stand der Entwicklung stehen sollten“. Die erforderlichen Forschungs- projekte werden oft mit Partnern aus der Industrie sowie mit Uni- versitäten durchgeführt und sind kosten- und zeitintensiv. Aber diese Anstrengungen sind es den Softwareentwicklern wert. (Autor: Michael Vehreschild, mediamixx)  Text & Bild: Messe Düsseldorf GmbH Messeplatz Stockumer Kirchstraße 61 D-40474 Düsseldorf Das Bild zeigt die Temperaturverteilung während der Erstarrung eines Eisengussteils. Foto: RWP

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