Ausgabe zur GIFA 2019

E lektroautos nehmen in die- sem Jahr Fahrt auf, und die Unternehmen entwickeln sich zunehmend zu Smart Facto- rys. Trends, durch die auch die Metallurgie-, Wärmetechnik- und Gussbranche auf der Überholspur fahren kann. Sie trägt aber auch dazu bei, den Feinstaub im inner- städtischen Bereich zu verringern und die Grenzen für das Auswer- ten wachsender Datenfülle auf- zulösen. Mit Innovationen und Weltpremieren warten die über 2.100 internationalen Aussteller der GIFA, METEC, THERMPROCESS und NEWCAST vom25. bis 29. Juni auf dem Messegelände inDüssel- dorf auf und zeigen, wie die Un- ternehmen bei ihrer Entwicklung noch mehr Tempo aufnehmen können. Für Einkäufer, Anwender, Experten und Entscheider wird das internationale Messequartett „The Bright World of Metals“ zum Schmelztiegel der Branche. So demonstriert die MAGMA GmbH „wie ‚Autonomous Engi- neering‘ die klassische Simulation ablöst“, erklärt das Unternehmen. Mit diesem Engineering sei es möglich – im Gegensatz zur reinen Simulation – häufig gegenläufige Ziele beispielsweise im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Qua- lität zu berücksichtigen, um den für den Anwender besten Kompro- miss zu ermitteln. Vorhang auf für das Holo-Thea- ter „MAGMASOFT ® – The Digital Foundry Process“ der MAGMA GmbH auf der GIFA 2019. Es bietet live Einblicke in „Autonomous En- gineering“ – eine Weltpremiere, die der virtuellen Gussteil-, Werk- zeug- und Prozessoptimierung neue Möglichkeiten erschließt. Simulation und Industrie 4.0 ge- hören auch für MAGMA zu den beherrschenden Themen der Zeit. Vom Arbeitspunkt zum robusten Prozessfenster Autonomous Engineering unter- stützt die gießtechnische Ausle- gung, robuste Prozessgestaltung und optimierte Gussteilbewertung bereits vor dem ersten Abguss. Durch diese neue Methodik kön- nen schon vor Produktionsbeginn unterschiedliche Parameter unter- sucht werden. Statt einer Variante berechnet das System einen Ver- suchsraum. Es werden also mehr Kombinationsmöglichkeiten als vorher bewertbar, um so gleich- zeitig unterschiedliche Qualitäts- und Kostenziele zu verfolgen. Konkret können „unter Berück- sichtigung der Design- und Pro- zessbedingungen umfangreiches Wissen für die Auslegung und Steuerung des gesamten Gieß- prozesses sowie konkrete prak- tische Maßnahmen generiert werden“, erklärt MAGMA. Die Palette an Ergebnissen der aktu- ellen Version MAGMASOFT ® 5.4 umfasst die Bewertung und Opti- mierung des Prozessablaufs von Gussfehlern, Eigenspannungen und Verzug, Gefügeausbildung und lokalen Eigenschaften bis hin zur Wärmebehandlung. Als eine Industrie 4.0-Anwendung präsentiert MAGMA die gemein- sam mit Industriepartnern ent- wickelte „Virtuelle Kernschieß- maschine“. Stoffströme und Druckverhältnisse für das gekop- pelte System 'Kernschießmaschi- ne-Werkzeug' werden erstmals vir- tuell abgebildet. Die Berechnung für den vollständigen Schießpro- zess erfolgt mit der von MAGMA entwickelten Software in Millise- kunden. Dies bietet das Potenzial für die Integration der Simulation in eine Echtzeitsteuerung von Kernschießmaschinen, „was einen revolutionären Schritt in Richtung Gießerei 4.0 im Bereich Kernschie- ßen darstellt“, betont Dr.-Ing. Jörg C. Sturm, Geschäftsführer der MAGMA GmbH. Mit dieser Entwicklung werden Prozess-Simulation und reale Kernfertigung verbunden. Die Kopplung der Formstoffeigen- schaften mit der Kernschießma- schine und dem aktuellen Werk- zeug führt zur ganzheitlichen Abbildung des Gesamtprozesses. Kommunikation im Unternehmen und der schnelle lnformationsaus- tausch mit Kunden und Zulieferern sind wichtige Voraussetzungen für die Nutzung des Wissens im Sin- ne von Industrie 4.0. Wie einfach es ist, Informationen aus MAG- MASOFT ® für Entscheidungen zu nutzen, zeigt das Unternehmen mit seinem neuen, innovativen Visualisierungsprogramm MAG- MAinteract. An einem „Virtuellen Druckgusswerkzeug“ wird de- monstriert, wie gleichzeitig eine robuste Werkzeugauslegung und optimierte Fertigungsfenster für den Druckgussprozess in kürzes- ter Zeit realisiert und sicher bewer- tet werden können. iDisc ® mit deutlich weniger Bremsabrieb Die Gefahr ist erkannt, aber noch längst nicht gebannt. Denn noch zu häufig ist die Feinstaubkonzen- tration in Innenstädten zu hoch. Um den Feinstaub im innerstädti- schen Bereich signifikant zu redu- zieren, sind also innovative Ideen gefragt. „Mehr als 30 Prozent des Feinstaubs stammen von mik- roskopisch kleinen Gummi- und Bremsstaubpartikeln der Reifen und Bremsen“, erklärt Gerhard Pfeifer, Geschäftsführer von Bude- rus Guss GmbH. Einen Beitrag zur Senkung der Feinstaubkonzen- tration leistet die hartmetallbe- schichtete Bremsscheibe iDisc ® . Für die iDisc ® erhielt das Unter- nehmen im vergangenen Jahr den Deutschen Innovationspreis in der Kategorie „Mittelstand“. Der Preis wurde zum neunten Mal unter der Schirmherrschaft des Bundes- ministeriums für Wirtschaft und Energie von den Unternehmen Ac- centure, Daimler und EnBW sowie dem Magazin „Wirtschaftswoche“ in drei Kategorien vergeben. Buderus Guss, seit 2005 Tochter- gesellschaft von Bosch, und die Bosch-Forschung entwickelten über viele Jahre die iDisc ® . Dabei handelt es sich um eine hartme- Innovation auf der GIFA, METEC, THERMPROCESS, NEWCAST Mit Tempo auf die Datenautobahn Foto: Buderus Guss GmbH 12 Innovation Ausg.Nr._12/2019

RkJQdWJsaXNoZXIy NzYxOTg=