Ausgabe zur MEDICA - COMPAMED 2018

24 Ausg.Nr._23/2018 COMPAMED die Voraussetzungen für eine zu- künftige Kommerzialisierung von Geräten auf Basis der Lichtthe- rapie und zur Überwachung der Wundheilung. 3D-Druck wächst rasant in der Medizintechnik Ein Dauerbrenner bei der COMPAMED bleibt der 3D-Druck, der häufig auch als Additive Fer- tigung bezeichnet wird und der in keinem anderen Anwendungsbe- reich so schnell wächst wie in der Medizintechnik. Nach einer Prog- nose des Marktforschungsunter- nehmens `Markets and Markets´ soll der globale 3D-Druck für Me- dizinprodukte von 840 Millionen US-Dollar in 2017 auf rund 1.9 Mil- liarden Dollar bis 2022 zunehmen, eine jährliche Wachstumsrate von 17.5 Prozent. Schlüsselfaktoren für diese rasante Entwicklung sind technologische Fortschritte, zunehmende private Finanzierun- gen in diesem Sektor sowie immer mehr Anwendungsmöglichkeiten für die Gesundheitsbranche. Un- terteilt wird der wachsende Markt in die großen Segmente Kompo- nenten, Ausrüstung, Materialien sowie Software und Dienstleis- tungen, wobei der letzte Bereich den größten Zuwachs aufweist. Die zunehmende Entwicklung fort- schrittlicher Softwarelösungen für die Herstellung von qualitativ hochwertigen 3D-gedruckten Me- dizinprodukten ist hier der Haupt- treiber. Nachdem zu diesem Thema be- reits letztes Jahr das viel beachte- te Seminar „3D fab+print“ stattge- funden hat, wird zu diesem Thema im Rahmen der COMPAMED 2018 nun am 12. November eine ganz- tägige Konferenz veranstaltet (3D fab+print Conference on Additive Manufacturing for medical ap- plications). Zu den vortragenden Unternehmen gehört auch Evo- nik, die schon seit 2014 in ihrem Projekthaus Medical Devices systematisch an verbesserten Materialien für die orthopädische Chirurgie arbeitet. Inzwischen hat Evonik erste Materialien am Markt etabliert – dazu gehört ein Ver- bundmaterial, das aus den Poly- milchsäuren RESOMER und einem synthetischen Hydroxylapatit- Füllstoff besteht. Hydroxylapatit ist das häufigste Biomineral im menschlichen Körper. Dank der Kombination ergeben sich mecha- nische Eigenschaften, die denen des natürlichen Knochens sehr ähnlich sind. RESOMER wird im Körper vollständig zu Kohlendi- oxid und Wasser abgebaut, verur- sacht keine Entzündungsreaktion und ist vollkommen ungiftig. RFID-Chips, die sogar sterilisierbar sind Nach wie vor ein großes The- ma mit vielen Anbietern bei der COMPAMED bleibt auch das ge- samte Spektrum an Sensoren. Der Produktmarkt „Hightech for Medical Devices“ des Fachver- bandes IVAM mit 45 internati- onalen Teilnehmern bietet hier eine besonders große Auswahl. So präsentiert FEIG ELECTRONIC RFID-Reader-Lösungen für die Healthcare-Industrie, um medi- zinische Geräte und Zubehör zu identifizieren, den Verbrauch an Medikationen und Reagenzien abzubilden und dadurch die Pa- tientenversorgung und Sicherheit zu verbessern. RFID ermöglicht die Umsetzung exakter Tracking- Lösungen für medizinische Ge- räte sowie für einzelne Prozesse im Rahmen der medizinischen Behandlung. Dadurch werden Krankenhäuser von zahlreichen Verwaltungs- und Prüfaufgaben entlastet und können die frei wer- denden Ressourcen für noch in- tensivere Patientenpflege nutzen. RFID-basierte Inventarsysteme überwachen die aktuellen Be- stände an verschiedenen Materi- alien, die in Krankenhäusern und Laboratorien verwendet werden: Medikamente und Reagenzien, Blut- und Plasmabeutel, chirur- gische Instrumente, Textilien und vieles mehr. Zudem sorgen RFID- Systeme für eine exakte Patiente- nidentifikation, überwachen den jeweiligen Behandlungsstatus und ermöglichen Warnsysteme, um die gesamte Prozesskette zu verbessern. "RFID registriert alle relevanten Informationen in Echtzeit, ohne dass ein Mitarbei- ter die Daten manuell in einen Computer eingeben muss. Dies bietet mehr Zeit für Pflege und Patientenbetreuung", bestätigt Ellie Lee, Manager OR Informa- tion Management Services am Sunnybrook Health Sciences Cen- tre in Toronto. FEIG entwickelt und produziert die ganze Range von RFID-Komponenten nicht nur für medizintechnische Geräte, son- dern auch zur Optimierung von Krankenhausprozessen. Wie auch microsensys zeigt, sind die möglichen Einsatzbereiche von RFID-Technologie vielseitig und jede Lösung unterliegt ih- ren eigenen Anforderungen an Material und Technik. Gerade in Medizin- und Pharmaanwen- dungen gilt eine Vielzahl von einzuhaltenden Richtlinien. Auf der COMPAMED zeigt microsen- sys aktuelle RFID-Lösungen für die Medizintechnik sowie als Weltneuheit einen RFID-Sensor- Datenlogger zur lückenlosen Temperaturüberwachung wäh- rend der Dampfsterilisation im Autoklaven bei +134°C und 3 bar. Das Unternehmen verfügt schon seit Mitte der 1990er Jahre über die patentierte mic3 Technologie. Maßgeschneiderte Nano-Coatings Ein wichtiger Bestandteil der COMPAMED sind auch Mikro- und Nanotechnologien. Das nieder- ländische Unternehmen Surfix BV entwickelt und liefert inno- vative maßgeschneiderte Nano- Coatings für den Mikro- und Na- notechnologie-Markt, basierend auf chemischen Oberflächen- modifikationen. Die Beschich- tungs-Spezialisten besitzen eine umfassende Expertise auf dem Gebiet der organischen, physi- kalischen und biochemischen Oberflächenforschung, die es er- laubt, eine "chemische Brücke" zwischen Biologie und Physik zu schlagen. Surfix ist an dem BIOCDx-Programm beteiligt, das im Januar 2017 ins Leben gerufen wurde und von der Europäischen Union für Forschung und Innova- tion finanziert wird. Hochrangig besetzte Foren von DeviceMed und IVAM Ergänzend zum Ausstellungsbe- reich der COMPAMED präsentie- ren auch zwei etablierte Foren die Trends aus dem Zuliefererbereich der Medizintechnik: Beim COM- PAMED SUPPLIERS FORUM (der Fachzeitschrift DeviceMed) in Halle 8b steht die gesamte Prozesskette der Medizintechnik im Focus. Dazu gehören mechanische und elektro- nische Komponenten ebenso wie innovative Werkstoffe und alle Ar- ten der Auftragsfertigung. Besondere Schwerpunkte in die- sem Jahr sind Additive Manufactu- ring (12.11.), Cybersecurity (13.11.), Regulatory Affairs (14.11.) und Wearables (15.11.). Das COMPAMED HIGH-TECH FORUM (Halle 8a) des IVAM Fachverbandes für Mikro- technik legt seinen Schwerpunkt indes auf Mikrosystemtechnik, Nanotechnologien sowie Produkti- onstechnik und Prozesssteuerung.  Text& Bild: Messe Düsseldorf GmbH Stockumer Kirchstraße 61 D-40474 Düsseldorf Fortsetzung von S. 23

RkJQdWJsaXNoZXIy NzYxOTg=