Ausgabe zur BLECHEXPO 2019

12 Ausg.Nr._19/2019 Metalldrücken Metalldrücken für die Chemie- und Luftfahrtindustrie D ie Heggli & Gubler AG gehört zu den High-Tech- Unternehmen im Metall- drücken. Ein grosser Teil wird in die Luftfahrt, Elektro sowie auch in die Bio-, Chemie- und Pro- zessindustrie geliefert. Materi- alien wie Chrom-Nickel-Stähle, Hastelloy oder Inconel sind neben herkömmlichen Materi- alien Tagesgeschäft. Damit das so bleibt investiert das Unter- nehmen Heggli & Gubler AG kontinuierlich in neue Produk- tionsanlagen und fördert das Knowhow der Mitarbeiter. Die rotationssymmetrischen Blech- umformteile bis 1600 mm Durch- messer der 25 Mitarbeiter star- ken Heggli & Gubler AG gehen in die Bio-, Chemie- und Pharma- Industrie aber auch in die Luft- fahrt und Elektroindustrie. Das vom Grossvater des heutigen Geschäftsführers (Stefan Heggli) 1945 gegründete Unternehmen verfügt über ein hervorragendes Expertenwissen im Bereich des Metalldrückens. Eine weitere Spezialität sind eingezogene und/oder ausge- weitete Rohre in verschiedenen Materialqualitäten. Auch in der Fertigung von Konen besticht das Unternehmen durch perfekte Problemlösungen: projizierte und gedrückte Konen, die in verschie- denen Winkeln, Materialstärken und Grössen hergestellt werden. Sehr hohe Fertigungstiefe Metalldrücken ist ein spezifisches Blechumformverfahren das die Heggli & Gubler AG perfektioniert hat. Nicht zuletzt dank der hohen Fertigungstiefe kann das Unterneh- men sehr schnell und flexibel auf Kundenanfragen reagieren. Fast alle Prozesse werden inhouse reali- siert. Die Fertigungstiefe reichtvom Werkzeug- und Formenbau, über das umfangreiche Blechlager, dem Blechzuschnitt, der Dreh- und Fräs- bearbeitung, schweissen, schlei- fen bis hin zum umfangreichen Maschinenparkt für das Blechum- formen und -stanzen. Von der Blechronde zum Umformteil Zum Verfahren: Beim Metall- drücken wird ein (meist) kreis- förmiger Blechzuschnitt (die sogenannte Ronde) vor die Stirn- seite eines rotierendes Drückfut- ters (formgebendes Werkzeug) gespannt, dass der Geometrie der Bauteilinnenform entspricht. Die Umformung der Ronde zum Bauteil erfolgt in mehreren Stufen durch ein Drückwerkzeug. Heggli & Gubler setzten auf hydraulisch gesteuerte Metalldrückmaschi- nen, der Rolls-Royce unter den Metalldrückmaschinen. Streckdrücken und Tiefziehen Ein weiteres Verfahren, das das Unternehmen beherrscht ist das Streckdrücken. Hier wird das Ma- terial mit hohem Anpressdruck des Werkzeuges in der Art um- geformt, dass sich die Dicke des Ausgangsbleches – z.B. von 4 auf 0.5 mm - ändert. Das Material wird massiv plastisch verformt, was eines besonderen Know- how‘s bedarf, u.a. damit die Oberflächenstruktur eben bleibt. Darüber hinaus wird bei Heggli & Gubler noch ein kleinerer Anteil an Tiefziehteilen hergestellt. In den über 70 Jahren Bestehen hat sich das Unternehmen ein Know- how angeeignet, das seinesglei- chen sucht. Stefan Heggli: «Me- talldrücken ist ein Verfahren, das immer weniger Unternehmen be- herrschen. Aufgrund unserer ste- tigen Spezialisierung, sind wir in den letzten Jahren ein starker Part- ner in den hoch anspruchsvollen Segmenten der Medizin-, Chemie-, Pharma- und Prozessindustrie ge- worden. Darüber hinaus setzt auch die Luft- und Raumfahrt auf unser Fertigungs-Know-how, wir belie- fern weltweit die grossen Flug- zeughersteller und sind von den Schweizer Pilatus Flugzeugwerken als auch RUAG zertifiziert worden. Wenn man in diese Sektoren lie- fert, geht das nur über Qualität, Know-how und Prozesssicherheit.» Auf Hochleistungsbauteile spezialisiert Zur zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens sagt St. Heggli: «Als Schweizer Unternehmen müssen wir uns spezialisieren. Wir haben uns in den letzten Jah- ren verstärkt auf Technologie- re- spektive Hochleistungsbauteile konzentriert, speziell im Bereich Rostfrei und für Hochtemperatur- Anwendungen. Stichworte sind die Luft- und Raumfahrt, Turbi- nenbau usw. Wir realisieren gera- de auch im Bereich der Chemie-, Pharma-, Biotech- und Prozess- industrie sehr anspruchsvolle Umformprozesse und Bauteile. Hier stellen unsere Industriepart- ner sehr hohe Ansprüche an das Material, die Formgebung, die Präzision, die Qualität und letzt- lich auch an die Lieferfristen. » Seitens des Werkstoffspektrums ist das Unternehmen breit aufge- stellt. Typische Werkstoffe sind Standardaluminium Stahl-Legie- rungen, Kupferlegierungen, Rost- frei (14301, 14404), hitzebestän- dige Bleche (14541 und 14571), bis hin zu Nickelbasislegierungen (Inconel, Hasteloy) die im Bereich der Turbinentechnik oder Hoch- temperaturbereichen Verwendung finden. Auch bei der Erforschung des Urknalls dabei Sogar zur Erforschung des Urknalls am CERN wurden Umformwerkstü- cke aus dickwandigemKupferblech und Niobium von Heggli & Gubler gefertigt. St. Heggli: «Bei Aufträ- gen aus der Forschung, der Bio-, Chemie- und Lebensmittelindust- rie sowie der Luft- und Raumfahrt werden extrem hohe Ansprüche an uns als auch an die Bauteile ge- stellt. Mir zeigt das kontinuierlich wachsende Auftragsaufkommen aus diesen Sektoren, das wir als kompetenter Technologiepartner wahrgenommen werden. Für uns ist in diesem Zusammenhängen auch immer wichtig beratend zur Seite zu stehen. Was ist machbar mit dem Metalldrückverfahren. Welche Formgebungen sind mög- lich, wie kann man z.B. aus einem 3-teiligen Bauteil ein einteiliges realisieren usw. Ich bin überzeugt, wennwir uns kontinuierlich in Rich- tung Hightechbauteile ausrichten, sind wir auf dem richtigen Weg in die Zukunft.» Stefan Heggli, Geschäftsführer der Heggli &Gubler AG: «Dank der Investitionen in neue Produktionsanlagen sind wir für anspruchsvolle Blechumformteile aus Hastelloy und Chrom-Nickelstählen im Bereich der Luft- und Raumfahrt bis hin zur Chemie- und Prozessindustrie hervorragend gerüstet». Halle 8 Stand 8007-1

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