Ausgabe zur FAKUMA 2018

26 Ausg.Nr._21/2018 Branchenentwicklung K unststoffe boomen. Doch nicht nur die Nach- frage steigt, sondern auch die Ansprüche an Material- und Verarbeitungsqualität. Mo- derne Lösungen für hochwertige Kunststoffverarbeitung zeigt die Fakuma – Internationale Fachmesse für Kunststoffverar- beitung vom 16. bis 20. Oktober 2018 in Friedrichshafen. Gute Stimmung, steigende Nachfrage Die Stimmung unter den euro- päischen Kunststoff- und Gum- mimaschinenbauern ist ausge- zeichnet. Seit 2009 legte die Produktion auf geschätzte 15,3 Mrd. Euro zu, was einem Anstieg von 99 Prozent innerhalb der letzten acht Jahre entspricht. Im Jahr 2017 wuchs die Produktion der im Dachverband Euromap or- ganisierten Branche mit sieben Prozent sogar überdurchschnitt- lich. Kein Wunder, dass es den Kunststoffverarbeitern gut geht, denn diese werden nicht nur in Automotive und Verpackungs- technik immer häufiger, effizi- enter und variantenreicher ein- gesetzt. Die Fakuma zeigt auch Anwendungsmöglichkeiten im Bausektor. So hat BASF jüngst die Produktionskapazitäten für das als Dämmmaterial einge- setzte „Neopor“ um 40.000 Ton- nen im Jahr erhöht. Der graue Nachfolger des klassischen Sty- ropors ist leichter und effizienter als sein weißer Vorgänger. Neue Materialien, High-Tech-Verarbeitung Aber nicht nur die neusten Materialien und ihre Anwen- dungsmöglichkeiten werden in Friedrichshafen vorgestellt. Der gleichzeitig steigende Anspruch an immer höhere Leistungsfä- higkeit und beste Qualität for- dert ständige Innovationsbereit- schaft und neue Entwicklungen. Ob Spritzgießen oder Extrudie- ren, ob thermisches Umformen, Schäumen oder 3D-Printing – beim exklusiven Branchentreff präsentieren Rohstofferzeuger, Maschinenbauer und Herstel- ler von technischen Teilen, was sie an Innovationen entlang der gesamten Wertschöpfungsket- te zu bieten haben. Zahlreiche Aussteller nutzen die internatio- nal immer bekannter werdende Fachmesse, um ihre Neuheiten erstmals einem breiten Publi- kum vorzustellen. Ein Ende des Erfolgs der Branche (und der die Branche abbildenden Fakuma) ist nicht abzusehen. Aufgrund der weiterhin vollen Auftragsbü- cher rechnet Euromap in diesem Jahr mit einem Umsatzwachstum von zwei Prozent. Die Investiti- onsbereitschaft in neue Maschi- nen und Systeme bleibt hoch, was sich auf die Lieferzeiten von Materialien und Maschinen aus- wirkt. Gleichzeitig wird das ste- tige Wachstum auch vom Fach- kräftemangel gebremst. „Dieser Fakt dürfte allerdings den auf der Fakuma gezeigten Lösungen für die Automatisierung Auftrieb ge- ben“, analysiert Projektleiterin der Fakuma, Annemarie Schur. Kunststoffe gehen weltweit gut Kunststoff ist schon längst kein deutsches oder europäisches Geschäft mehr. Das zeigt sich an den weit anreisenden Fach- besuchern, die der Branchene- vent in den letzten Jahren zu verzeichnen hat. Fachbesucher, Experten und Entscheider kamen zur vergangenen Veranstaltung 2017 aus mehr als 120 Ländern. Dem Ruf der etwa 1900 Ausstel- ler folgten 48.375 Experten ins Dreiländereck Deutschland, Ös- terreich und Schweiz an den Bo- densee. Tendenz steigend. Ne- ben zahlreichen Teilnehmern aus Deutschland und Europa, steigt vor allem der Anteil aus dem asi- atischen Raum. Die Asiaten sind auch die Profiteure des interna- tionalen Branchenwachstums. Dabei gewannen laut Euromap insbesondere die chinesischen Wettbewerber an Stärke. 2017 produzierten sie bereits Maschi- nen und Anlagen im Wert von 11,1 Mrd. Euro und lagen damit um 180 Prozentpunkte höher als noch im Jahr 2009.  Text & Bild: P. E. Schall GmbH & Co. KG Gustav-Werner-Straße 6 D - 72636 Frickenhausen Nachfrage nach Kunststoffen und -Verarbeitung steigt • Fakuma profitiert von positiver Branchenentwicklung

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