Ausg.Nr._05/2017
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Vorteile
24. – 28. April 2017
Halle 9, Stand F69
Halle 27, Stand M72
podis
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Die flexible Stromschiene
für die Industrie
podis
® ist die intelligente System-
lösung für die dezentrale Energieverteilung
in der Automatisierung. Dank umfang-
reichem Zubehör, z. B. passive und aktive
Feldverteiler, Motorstarter und Steck-
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DEZENTRAL
G
las ist ein faszinierendes
Material. Herausragen-
de optische, chemische
und thermische Eigenschaften
machen es zu einem attraktiven
Werkstoff für Bauteile, die nur
wenige Mikrometer messen,
beispielsweise winzige optische
Linsen, Röhrchen mit extrem
kleinem Innendurchmesser oder
komplexe Mikrosysteme, wie
Labors in Chipgröße zur Analyse
kleinster Flüssigkeitsmengen.
Um Glas derart fein zu struktu-
rieren, waren bisher der Einsatz
gefährlicher Chemikalien und die
Nutzung eines Reinraums erfor-
derlich, was mit großem Aufwand
und entsprechend hohen Kosten
verbunden ist. Wissenschaftler
des Karlsruher Instituts für Tech-
nologie (KIT) um Dr. Bastian E.
Rapp stellen auf der HANNOVER
MESSE 2017 eine Alternative vor:
Das von ihnen entwickelte "Liquid
Glass" ist bei Raumtemperatur
dickflüssig und lässt sich in jede
beliebige Form bringen, unter
Licht vorhärten und im Ofen aus-
brennen. Glasbauteile zu struktu-
rieren, ist damit (fast) so einfach,
wie Kekse zu backen.
Unkompliziert und kostengünstig
Das Verfahren ist nicht nur un-
kompliziert und kostengünstig,
sondern bietet darüber hinaus
viele gestalterische Vorteile: "Mit
Liquid Glass können wir alle denk-
baren Formen realisieren, mehrere
Bauteile übereinanderschichten
und jedes Bauteil per Abguss ver-
vielfältigen", erklärt Rapp, der die
Nachwuchsgruppe "NeptunLab"
am KIT leitet. Ausgangsstoff des
Verfahrens ist ein Nanokomposit,
ein Gemisch aus pulverisiertem
Glas und Kunststoff, das sich wie
Kunststoff verarbeiten lässt. Um
Liquid Glass die gewünschte Form
zu verleihen, fertigen die Karlsru-
her Forscher eine präzise Silikon-
maske als Abguss des originalen
Bauteils oder 3D-Drucks. Sie fül-
len das Glas-Kunststoff-Gemisch
hinein und lassen es unter UV-
Bestrahlung aushärten. Anschlie-
ßend lässt sich die Silikonmaske
entfernen, ohne dass das Bauteil
die angenommene Form verliert.
Mehrere solcher Bauteile lassen
sich nun zu komplexen Syste-
men zusammensetzen. In einem
Brennofen brennt das Material zu
reinem Glas aus und die Bauteile
verbinden sich fest miteinander.
Transparent und
widerstandsfähig
Die so hergestellten Bauteile und
Systeme besitzen die gleichen
chemischen und physikalischen
Eigenschaften wie Produkte aus
herkömmlichem Glas, die gleiche
Transparenz und eine ebenso glat-
te Oberfläche. Dabei lassen sich
mit Liquid Glass auch komplexe
Strukturen im Mikrometerbereich
verwirklichen wie geschlossene
Aushöhlungen oder Kanäle. Das
Verfahren ermöglicht, gläserne
Mikrosysteme kostengünstig als
Prototypen herzustellen, bei-
spielsweise Mikrofluidikchips für
derzeit 0,50 Euro pro Stück.
Auf der HANNOVER MESSE 2017
ist das KIT bei der Leitmesse "Re-
search & Technology" in Halle 2
am Stand B16, in Halle 27 (Ener-
gy) am Stand H51 sowie auf wei-
teren Themenständen vertreten.
Text:
Deutsche Messe
Messegelände
D-30521 Hannover
Glas gestalten so einfach wie Kekse backen